Jungliberale fordern ehrlichere Debatte zu Nachhaltigkeit und Tourismus

Nach dem „Aus" der Grüntenbahn

Nachfolgend im Wortlaut eine Pressemitteilung der JuLis Oberallgäu vom 11. Februar 2022 zum endgültigen Scheitern neuer touristischer Angebote am Grünten. Für den Inhalt sind die jeweiligen Herausgeber der Pressemitteilungen verantwortlich.

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Nach dem „Aus" für neue touristische Angebote am Grünten, geht die grundsätzliche Diskussion um den Tourismus im Allgäu weiter.Bild: pixabay
Nach Aus der Grüntenbahn: JuLis Allgäu fordern ehrlichere Debatte zu Nachhaltigkeit und Tourismus
 
Wie können die Ziele des Naturschutz und der nachhaltigen Tourismusentwicklung im Allgäu in Zukunft bestmöglich zusammengeführt werden? Die Jungen Liberalen im Allgäu fordern, diese Zukunftsfrage ohne Denkverbote generell offener zu diskutieren und kritisieren in diesem Zuge die oft nur wenig konstruktive Debatte, die letztendlich mit zur Aufgabe des Projektes am Grünten führte. Jede neue Idee müsse grundsätzlich eigenständig diskutiert werden können, ohne diese aus teils ideologischen oder symbolgeleiteten Gründen von vornherein per se abzulehnen. "Die Modernisierung eines bestehenden(!) Ski- und Wandergebiets, konstruktiv-kritikfähige Investoren, die ihr ganzjähriges(!) Tourismuskonzept mehrmals überarbeiten, das teils sogar zu neuen Flächen für den Naturschutz geführt hätte: Der Grünten ist leider ein sehr gutes Beispiel, wie hier - neben berechtigter konstruktiver Bedenken in Detailfragen - sach- und ortsfremde Argumentationen die Oberhand gewinnen konnten", so JuLi-Vorsitzender Tim Greinus.

Die JuLis kritisieren außerdem sowohl die teils wenig stichhaltigen Pauschalargumente einiger Gegner wie der "Verschmutzung durch Tagestouristen" als auch die mangelnde proaktive Rolle einiger lokaler politischer Akteure, die sich jetzt im Nachhinein enttäuscht zeigten. Wer im Allgäu gestalten und nicht nur verwalten wolle, solle sich dann auch von Beginn an aktiver in die Debatte einbringen, auch wenn dies mit Kritik - hier oftmals von Akteuren außerhalb der Region mit überschaubarer Ortskenntnis - verbunden sei. Die Gegner müssten sich zudem die Frage gefallen lassen, wie sie die verlorene Wertschöpfung in der Region wettmachen wollten. Die JuLis Allgäu werden weiterhin den Schutz des wertvollen Allgäuer Naturraums unterstützen, betonen allerdings, dass zukunftsfähiger Tourismus mit nachhaltigen und innovativen Nutzungskonzepten keinesfalls bedeute, einen Lebensraum ausschließlich als "Naturkundemuseum" zu betrachten. Kreative Lösungsansätze seien dabei notwendiger denn je - Fundamentalopposition wie beispielsweise auch beim Klimaschutz dagegen kontraproduktiv.