Schreinerei kommt zum Gegenbesuch ins Rathaus

Schichtwechsel mit Oberbürgermeister Thomas Kiechle

Kempten (mori). Wenn demnächst die Beschäftigten der Schreinerei der Allgäuer Werkstätten im Sitzungssaal des Rathauses Platz nehmen, dann hat das seinen Grund: Zuvor nämlich war Oberbürgermeister Thomas Kiechle in der Zeppelinstraße 10 – und arbeitete hier für ein paar Stunden mit. Ausgestattet mit Schürze und Ohrschützern ging es los: Mit Peter Christ zimmerte er den klassischen Klappbock „Allgäu“ zusammen, mit Marian Endres stand er an der Plattensäge und schnitt aus großen Platten Fachböden zu.

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Mit Peter Christ baute Oberbürgermeister Thomas Kiechle einen klassischen Klappbock „Allgäu“ zusammen.Bild: moriprint
„Schichtwechsel“ nennt sich dieser Aktionstag, bei dem wichtige Akteure des allgemeinen Arbeitsmarktes ihre Arbeitsplätze mit Menschen mit Unterstützungsbedarf aus den Werkstätten tauschen.

Oberbürgermeister Thomas Kiechle ist immer wieder mal in den Allgäuer Werkstätten – zuletzt beim Jubiläums-Sommerfest – und da wurde der „Schichtwechsel“ inclusive Rundgang durch die Zeppelinstraße 10 auch gleich fix gemacht.

Die Intention beim Schichtwechsel: Die Qualität der Arbeit und die Fähigkeiten der Beschäftigten kennenzulernen. Ein gutes Beispiel dafür ist in den AW beispielsweise die Keramikabteilung unter der Leitung von Töpferin Helene Menn. Hier geben sich jede Menge „tierische Gestalten“ ein Stelldichein. Alle werden von Beschäftigten mit Unterstützungsbedarf von Hand bemalt – und dabei, so erklärt AW-Geschäftsführer Michael Hauke, „haben wir das eine oder andere künstlerische Talent entdeckt“.

Ein neues Projekt ist die „REHA-Hilfsmittel Waschanlage“. Bisher waren dafür Beschäftigte auf einem Außenarbeitsplatz in einem Sanitätshaus tätig. Jetzt ist diese Arbeit mit der Anschaffung der Waschanlage in die Werkstatt bzw. inJob Allgäu verlagert worden. Wie OB Kiechle feststellte, geht es nicht nur um die Reinigung samt Desinfektion, auch die Funktionalität der unterschiedlichen Hilfsmittel wird kontrolliert.

inJob Allgäu und die Integrationsgesellschaft Allgäu (IGA) leisten ebenso hochwertige Arbeiten. Werkstattleiter Matthias Zimmermann und Betriebsleiter Thomas Hopp (Zeppelinstraße 10) bestätigten dann auch den hohen Arbeitsstandard: „Sonst hätten wir nicht so gute Geschäftskontakte mit den regionalen Unternehmen.“

Beim Rundgang gab es auch immer wieder erstaunte Blicke und Geflüster – „das ist doch unser Oberbürgermeister“. Ein Selfie hier und da musste sein - und ein wenig Privates erfuhr man beim Schichtwechsel auch vom Rathauschef: So interessiert sich seine Frau Ulrike auch für Keramik und er selbst kennt sich gut mit Holz aus.

Bei der Arbeit mit Peter Christ und Marian Endres kam OB Kiechle dann noch mit beiden ins Gespräch und ihn freute auch sehr die offene Art, mit der die Zusammenarbeit klappte.

Jetzt steht der Termin im Rathaus an. Das Fazit von Thomas Kiechle zum Schichtwechsel:
„Die Allgäuer Werkstätten sind ein unverzichtbarer Arbeitgeber in unserer Region, bei meiner Mitarbeit ist mir besonders der freundliche und wertschätzende Umgangston aufgefallen.“