Landkreis dringend auf der Suche nach Unterkünften

Flüchtlingszahlen so hoch wie 2016

Unterallgäu. Der Landkreis Unterallgäu ist dringend auf der Suche nach weiteren Flüchtlingsunterkünften. Denn die bestehenden Unterbringungsmöglichkeiten sind bereits stark ausgelastet. Es werden aber zahlreiche weitere Geflüchtete erwartet. Landrat Alex Eder hat sich bei einer Videokonferenz des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann mit allen Kreisverwaltungsbehörden über die aktuelle Lage ausgetauscht. Dabei machte der Minister deutlich: Die Zahl der Menschen, die Schutz in Deutschland suchen, ist wieder stark gestiegen. Sie sei wieder so hoch wie 2016 und werde aller Voraussicht nach noch weiter nach oben gehen. Erwartet werden Personen aus verschiedenen Ländern - nicht nur aus der Ukraine, sondern zum Beispiel auch aus Afghanistan oder dem Irak.

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Der Landkreis Unterallgäu ist auf der dringenden Suche nach Unterkünften für Flüchtlinge.Bild: Landratsamt Unterallgäu
„Ein Grund dafür ist sicherlich auch die Steigerung der Attraktivität für Zuwanderung durch die Migrationspolitik der Bundesregierung, auf die der Innenminister in der Videokonferenz hingewiesen hat“, ist sich Landrat Eder sicher. „Aber unabhängig von möglichen Auslösern müssen wir vor Ort jede ankommende Person anständig unterbringen, wofür uns einfach bald der Wohnraum fehlt.“

Der Landkreis Unterallgäu musste die 2015 im Zuge der Flüchtlingskrise angemieteten Unterkünfte Stück für Stück abbauen. Nun müssen wieder Gebäude akquiriert werden. Benötigt wird Wohnraum ab einer Größe von rund 150 Quadratmetern. Wer ein Gebäude zur Verfügung stellen kann, soll sich mit der Ausländerbehörde am Landratsamt in Verbindung setzen - entweder per E-Mail an ausland@lra.unterallgaeu.de oder unter Telefon (08261) 995-185 oder -610. Ist die Unterkunft geeignet, schließt der Vermieter einen Mietvertrag mit dem Landratsamt.

Aktuell leben im Unterallgäu 1.033 Flüchtlinge in staatlichen Unterkünften. Die Regierung von Schwaben betreibt fünf Gemeinschaftseinrichtungen, der Landkreis verwaltet 59 sogenannte dezentrale Unterkünfte. Unter den Bewohnern sind 212 anerkannte Asylbewerber sowie 117 Flüchtlinge aus der Ukraine. Diese müssten eigentlich ausziehen, finden auf dem angespannten Wohnungsmarkt aber keine bezahlbare Wohnung. Deshalb ist auch hier Hilfe gefragt: Wer eine Wohnung direkt an diese Personen vermieten würde, soll sich melden unter Telefon (08261) 995-8008. In diesem Fall schließen die Vermieter einen Vertrag mit den Geflüchteten, die hierfür entsprechende Sozialleistungen erhalten. Weitere Informationen hierzu gibt es auf der Landkreis-Homepage unter www.unterallgaeu.de/aktuelles