LEW Energiemonitor: Gersthofen hat seine Energiewende jetzt immer im Blick

Die Stadt Gersthofen schaltet ihren LEW Energiemonitor auf „Go“

Die Stadt Gersthofen schaltet ihren LEW Energiemonitor auf „Go“: Bildschirme im Bürgerservicezentrum des Rathauses informieren künftig auf einen Blick über die aktuelle Energiesituation der Kommune.

Die Daten sind für alle Interessierten auch unter https://energiemonitor.lew.de/gersthofen online verfügbar. Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle und LEW- Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher nahmen den Energiemonitor nun symbolisch in Betrieb.

Das digitale Dashboard stellt die aktuellen Energieflüsse im lokalen Stromnetz dar. Es zeigt zum Beispiel, wie viel Strom aus regenerativer Erzeugung, also Wasserkraft, Photovoltaik oder Biomasse, in das Gersthofer Netz gespeist wird und wie hoch der aktuelle Stromverbrauch von Haushalten, Unternehmen und kommunalen Einrichtungen ist. Außerdem gibt der Energiemonitor den Grad der Eigenversorgung für die Kommune an. Die Energieflüsse in der Kommune erfasst LEW direkt am lokalen Stromverteilnetz und ordnet sie den verschiedenen Kategorien von Erzeugungsanlagen beziehungsweise Stromverbrauchern zu.

Die Daten werden alle fünfzehn Minuten aktualisiert. Außer einer Übersicht auf dem Dashboard lassen sich am Energiemonitor zusätzliche Auswertungen zur lokalen Energiesituation abrufen. Sie zeigen zum Beispiel die Entwicklung des Anteils regenerativer Erzeugung an der Stromversorgung der Kommune oder des Grades der Eigenversorgung innerhalb einer Woche, eines Monats und eines Jahres.

Motivation und Orientierung für die Energiewende

„Mit dem LEW Energiemonitor machen wir regenerative Stromerzeugung und Stromverbrauch in unserer Stadt sichtbar. Diese Transparenz ist ein Baustein, um gemeinsam innerhalb der Verwaltung und in den entsprechenden Gremien und Ausschüssen besser zu planen und entscheiden, durch welche Maßnahmen und Projekte wir in unserer Stadt noch energieeffizienter wirtschaften können. Unser Fokus auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit soll Gersthofen weiter voranbringen – aber durchdacht, stabil und sicher für spätere Generationen“, sagt Michael Wörle, Erster Bürgermeister der Stadt.

„Klimaschutz sowie die nachhaltige Erzeugung und der effiziente Einsatz von Energie sind Aufgaben, die Wirtschaft, Kommunen, Bürgerinnen und Bürger gemeinsam angehen und umsetzen. Der Energiemonitor liefert alle wichtigen Informationen zur örtlichen Energiesituation. Diese Transparenz fördert das Bewusstsein für diese Ziele und zeigt Pfade auf dem weiteren Weg in die Energiezukunft auf“, sagt LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher.

Gersthofens Tradition regenerativer Erzeugung

Regenerative Energieerzeugung hat in Gersthofen seit jeher einen hohen Stellenwert: Das dortige LEW-Wasserkraftwerk ging im Oktober 1901 als erstes in der Region in Betrieb. Es war Ausgangspunkt der Elektrifizierung in Bayerisch-Schwaben. Heute liefern vor allem zusätzlich viele Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet umweltfreundlichen Strom. Gleichzeitig hat Gersthofen bis heute eine starke industrielle Basis. Die Betriebe waren mit ihrem Strombedarf der ausschlaggebende Grund für den Bau des Wasserkraftwerks Gersthofen.

Gersthofen setzt Energiemonitor als erste Kommune ein

Die Stadt Gersthofen ist die erste Kommune im LEW-Netzgebiet, die den LEW Energiemonitor beauftragt und freigeschaltet hat. Das Serviceangebot der Lechwerke (LEW), Energieflüsse im örtlichen Stromverteilnetz transparent zu machen, können alle Kommunen und Landkreise im LEW Versorgungsgebiet nutzen.

Basis für einen kommunalen Energiemarkt

Der LEW Energiemonitor ist so ausgelegt, dass er zu einem späteren Zeitpunkt um einen interaktiven Marktplatz für den lokalen Energiehandel erweitert werden kann. Die im örtlichen Verteilnetz erfassten Daten der Energieflüsse nutzen die Berechnungssysteme der Online-Plattform dann zusätzlich als Input für ein Online-Handelssystem. Über diesen Marktplatz könnten die Kommunen und Landkreise dann ihren lokal erzeugten Energieüberschuss ohne Umweg über die großen Strombörsen direkt an Nachbargemeinden verkaufen oder bei Energiebedarf aus regionaler Erzeugung zukaufen.