Stadt Füssen und Gemeinde Schwangau: Erarbeitung eines Integrierten Digitalen Entwicklungskonzepts

Smart Cities Smart Regions

Die Stadt Füssen zusammen mit der Gemeinde Schwangau wurden als eine von zwölf Modellkommunen in Bayern vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) im Rahmen des Modellprojekts „Smart Cities Smart Regions“ ausgewählt.

Als Modellkommunen erhalten die Stadt Füssen und die Gemeinde Schwangau die Möglichkeit, eine auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene Digitalisierungsstrategie mit räumlichem Bezug zu entwickeln. Dafür werden finanzielle Hilfen vom StMB sowie eine wissenschaftliche Begleitung zur Verfügung gestellt.
 
Die Stadt Füssen und die Gemeinde Schwangau sind als Tourismus-Destinationen national und international sehr erfolgreich. Sie wirken insbesondere bei internationalen Gästen als Aushängeschild für den Freistaat Bayern. Diese Attraktivität führt vor Ort auch zu Nutzungskonflikten und einer starken Belastung verschiedener Ressourcen. Digitalisierung kann – richtig eingesetzt – dazu beitragen, diese Herausforderung zu bewältigen.
Beide Gemeinden beabsichtigen daher, für die zukunftsfähige Entwicklung der Gemeinden ein Integriertes Digitales Entwicklungskonzept (IDEK) erstellen zu lassen. Die Ausschreibung richtet sich an interdisziplinäre Planungsteams bestehend aus den Bereichen Städtebau/Stadtplanung, Verkehrs- und Landschaftsplanung sowie Informations- und Kommunikationstechnologie.
 
Mit der Erarbeitung soll eine langfristige Strategie entwickelt werden, die klare Zielsetzungen, praxisnahe Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen für eine Entwicklung hin zur intelligenten und digitalen Kommune enthält – zugeschnitten auf die Rahmenbedingungen, Problemfelder und Möglichkeiten vor Ort. So sollen die Potenziale der Digitalisierung bestmöglich genutzt werden, um die Stadt- und Ortsentwicklung digitaler, intelligenter und nachhaltiger zu gestalten. Der vorläufige Umgriff des Planungsgebiets/Entwicklungsgebiets ist in einem Lageplan dargestellt. 

Das zu erstellende Integrierte Digitale Entwicklungskonzept (IDEK) der Stadt Füssen und der Gemeinde Schwangau soll auf vorhandenen Konzepten und Vorhaben aufbauen.

Drei Schwerpunktbereiche werden dabei besonders fokussiert:

  • Mobilität und Nachhaltigkeit        

Eine Steuerung der Nachfrage durch eine Prognose der Auslastung kann die Inanspruchnahme der Infrastruktur verbessern. Das gilt für Straßen, Parkplätze oder ÖPNV, für touristische Ziele bis hin zu Gastronomie und Dienstleistungsangeboten. Der Einsatz von digitalen Instrumenten (Push-Mitteilungen, digitales Ticketing mit räumlichen / zeitlichen Zugangsregelungen, digitale Verkehrslenkung inkl. Geo-Fencing, …) ermöglicht dabei die effiziente Kommunikation mit den Nutzern.
  • Tourismus, Wirtschaft und Digitalisierung 

Unternehmen fit machen für die Digitalisierung. Das gilt für den Einzelhandel („Stichwort: Digitale Einkaufsstadt“), die Gastronomie/Hotellerie sowie für gewerbliche Unternehmen und Dienstleister. Wenn Produkte und Ressourcen digital erfasst werden, wird sowohl eine digitale Präsentation der Angebote möglich, als auch eine effektive Steuerung der Nachfrage. Kundenkommunikation und Öffentlichkeitsarbeit über digitale Kanäle ermöglichen es, schnell und konkret auf Kundenwünsche zu reagieren und eine stärkere digitale Vermarktung von Regionalprodukten führt zu nachhaltigen Wirtschaftskreisläufen vor Ort.
  • Verwaltung und Vernetzung        

Neben den Anforderungen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) werden besonders die digitale Kompetenz der Bewohner und die Ausstattung und Vernetzung der Bildungseinrichtungen (Kitas, Schulen, VHS, Bibliothek) in Kooperation mit den zuständigen Akteuren in den Blick genommen. Die Verwaltungsdigitalisierung ist über Lösungsansätze u. a. durch den Ausbau eines digitalen Service-Portals (E-Government-Portal), aber auch durch ein digitales Besucherleit- und Terminvereinbarungssystem voranzutreiben. Darüber hinaus soll das IDEK aufbauend auf dem ISEK den Gesamtraum und alle möglichen Handlungsfelder eines ISEKs in einer Gesamtschau betrachten. Hierbei kann die Einbindung der Bürgerschaft in der Analyse ein wesentlicher Bestandteil sein.