Strandkorb Open Air Veranstalter Manfred Hertlein im Interview

Geht nicht – gibt es nicht!

Ob Andreas Gabalier, Hansi Hinterseer, Culcha Candela oder viele andre Top Acts im Showbusiness. Manfred Hertlein hatte alle schon zu Gast. Für sein Engament und seine grandiose Umsetzung von Tourneekonzepten wurde der 42-jährige schon mehrmals ausgezeichnet. Mit seinem Team ist er für das diesjährige Strandkorb Open Air verantwortlich. TRENDYone hat den Unternehmer im Interview und darf ihm viele spannende Fragen zu seinem Herzensprojekt stellen.

TRENDYone: Herr Hertlein, wie entstand ursprünglich die Idee für das Strandkorb Open-Air?
 
Manfred Hertlein: Im Sommer 2020 entwickelte das Team des Hockeyparks Mönchengladbach dieses tolle sichere pandemiebezogene Hygiene- und Sicherheitskonzept. Die Strandkörbe waren verschiedenen „Inseln" zugeordnet und durch Laufwege zu erreichen. Durch die partnerschaftliche Verbundenheit war ich sofort begeistert und habe das Konzept lizensiert.
 
Was waren die größten Herausforderungen bei der Organisation?
Eine geeignete Stadt und ein Gelände zu finden, wo das doch sehr aufwendige Konzept umgesetzt werden kann. Auf der Suche fanden wir das Parkplatzgelände der Messe Augsburg und konnten den Geschäftsführer Herrn Lorenz Rau und sein Team begeistern.
 
Wie lange braucht es, um so eine Veranstaltung zu planen und zu koordinieren? 
Normalerweise benötigt man für so ein Festival 6 - 8 Monate Vorbereitung, wir hatten leider nur vier Monate. Man kann sich vorstellen was es bedeutet in dieser kurzen Zeit
32 Veranstaltungen zu planen und zu koordinieren.
 
Wie fällt Ihr Fazit in Augsburg aus?
Eigentlich fällt mein Fazit positiv wie negativ aus, da wir wirklich ein tolles Programm zusammengestellt haben und es doch unterschiedlich angenommen wurde. Wenn man aber die Pandemie und die ganze Problematik berücksichtigt, haben wir 30.000 begeisterte Zuschauer verzeichnen können, was sehr positiv ist. Augsburg war keine einfache Stadt, aber es hat sich in der Zeit herausgestellt, dass es dort tolle Kultur schaffende Menschen gibt, die die Stadt mit Veranstaltungen erfüllen und aufwerten. Hier herauszuheben ist das „Sommer am Kiez" Festival von Bob, was für mich einzigartig ist.
 
Ihr Veranstaltungskonzert „Strandkorb Open-Air" begeisterte in unterschiedlichen Städten bereits viele Zuschauer. Wie wurde das „Strandkorb Open-Air" vom Augsburger Publikum angenommen?
Sehr gut. Es war spannend zu beobachten wie die unterschiedlichsten Musikrichtungen in einem Festival sich so zusammenfügen. Auch das Konzept der Strandkörbe und der Gastronomie wurde gut angenommen.
 
Welche Probleme tragen während der Open-Air Tage auf und wie haben Sie diese gelöst?
Das größte Problem machte uns das Wetter, so mussten wir z.B. zweimal evakuieren, konnten aber beide Veranstaltungen verspätet spielen.
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Dazu kamen noch die vielen Beschwerden aus der Bevölkerung wegen der Lautstärke, was ich nicht verstehen konnte, nachdem wir etwas ganz Besonderes in dieser schwierigen Zeit für die Stadt auf die Beine stellen wollten.
 
Tolle Live-Acts gab es ja genügend! Was war Ihr persönliches Highlight?
Das ist eine schwere Frage. Jedes Konzert war für mich ein Highlight. Es war auf jeden Fall wieder ein schönes Erlebnis alle Künstler, die mit einer Begeisterung und Freude auf der Bühne standen, zu sehen und zu hören. Nach so einer langen Zeit des Auftrittverbotes waren alle froh, wieder live spielen zu können.
 
Wie sieht es mit einer Fortsetzung des „Strandkorb Open-Airs" aus und was ist in der Zukunft geplant?
Ich würde mir wünschen, dass die Veranstaltungen unter normalen Bedingungen wieder weitergehen. Ob es eine Fortsetzung des Strandkorb Open-Airs gibt kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Wir werden auf jeden Fall ein Resume ziehen und wer weiß was die Zukunft bringt.
 
Helge Schneider bricht das Konzert ab, wie war die Reaktion? Und wie haben die Zuschauer reagiert?
Unverständnis. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Meiner Meinung nach stand sich der Künstler selbst im Weg, denn das komplette Konzept war ihm definitiv bekannt, da er vorher schon in Wiesbaden aufgetreten ist. Das Publikum war natürlich enttäuscht und verärgert. Es kann nicht sein, dass ein Künstler sein Publikum nicht abholen kann und das Konzert einfach abbricht.
 
Muss er Schadenersatz zahlen, weil er die Bühne frühzeitig verlassen hat?
Der Künstler wurde aus der weiteren Strandkorb-Tournee herausgenommen und hat sich damit bestimmt keinen Gefallen getan. Selbstverständlich muss der Künstler den Schaden übernehmen.
 
Wie sind Sie mit der Kritik des Entertainers umgegangen? (,,Das System ist einfach fadenscheinig und dumm“)
Obwohl man genau wusste, auf was man sich einlässt geht es gar nicht, dass ein Künstler so einen Spruch auf der Bühne loslässt. Da kann ich nur sagen er hat das Konzept nicht verstanden. Zumal Herr Schneider der Einzige war, der mit dem Konzept nicht zurechtkam. Es gab von keinem anderen Künstler irgendeine negative Aussage.