Strom vom Dach: Solarschindeln

Sonnenstrahlen sind die neuen Stromlieferanten

In einer Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit zum Trend gehören, steigt auch das Interesse an alternativer Stromerzeugung. Eine der beliebtesten Formen ist die Solarenergie – und die neue Methode der Solarschindeln. Doch für wen lohnt sich das Modell überhaupt, welche Vorteile hat es und was kostet die moderne Energiegewinnung?

Wie funktionieren Solarschindeln?

Das Besondere an diesem Modell ist, dass keine externe Anlage auf das Dach montiert werden muss: Solarschindeln sind Dachziegel mit Photovoltaikzellen. Sie lassen sich wie herkömmliche Ziegel auf dem Dach verlegen und ersetzen die normale Eindeckung – sie sind also eine gebäudeintegrierte Photovoltaikanlage. Mit verschiedenen Formen und Farben kann man die Module inzwischen dem eigenen Geschmack und dem Stil des Hauses anpassen. So gibt es die Solarschindeln zum Beispiel im Toskana-Stil oder in Schiefer-Optik.

Die Montage der Module funktioniert ähnlich wie bei herkömmlichen Dachziegeln. Passend zum Haus und den Wünschen seiner Besitzer können Dachdecker die Elemente dabei in unterschiedlichen Verlegearten montieren. Eine Herausforderung stellt die Verkabelung dar. Wenn sie nicht in die Module integriert ist, kann diese recht aufwendig sein. Auch die Wartung der Solarschindeln und die Korrektur von eventuellen Fehlern sind durch die große Anzahl kleinerer Module aufwendiger als bei konventionellen Anlagen.

Wie nutze ich die Schindeln am besten?

Die elektrische Energie der Solarschindeln lässt sich entweder in das öffentliche Netz einspeisen oder gleich selbst nutzen. Durch sinkende Einspeisevergütungen, die eigentlich ins Leben gerufen wurden, um die Umstellung auf erneuerbare Energien zu fördern sowie aufgrund der steigenden Strompreise ist der Eigenverbrauch besonders lukrativ. Das Energieangebot einer Photovoltaikanlage ist jedoch meist zeitlich versetzt zum Strombedarf im Haus –  Abhilfe schaffen hier Stromspeicher. Die Geräte nehmen den Strom am Tag auf und speichern ihn bis in die Nacht. Während sich auf diese Weise Eigenverbrauchsraten von über 60 Prozent erreichen lassen, steigen die Einsparungen deutlich.

Im Unterschied zu Solarmodulen, die auf einem zusätzlichen Montagesystem befestigt werden, liegen Solarschindeln wie Ziegel auf einer Lattung. Während sie sich im Sonnenlicht erwärmen, lässt sich die thermische Energie mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Raumheizung oder die Warmwasserbereitung nutzen. Dabei saugen die Geräte von den Solarschindeln erwärmte Luft aus dem Unterdach und entziehen ihre Energie. Solarmodule haben jedoch den Nachteil, dass sie bei steigender Temperatur weniger Energie erzeugen. Der Grund dafür ist, dass warme Solarzellen bei gleichem Strom eine geringere Spannung haben. Während auf dem Dach montierte Module kontinuierlich von der Außenluft von allen Seiten gekühlt werden, funktioniert das bei Solarschindeln nicht. Für eine hohe Leistung kann auch hier die Luft-Wasser-Wärmepumpe für die aktive Kühlung sorgen.

Vorteile

Ein bereits genannter Aspekt ist die Ästhetik: Solar-Dachziegel bzw. Modulziegel werden hauptsächlich wegen ihres unauffälligen Aussehens eingesetzt. Nicht jedem gefallen die Photovoltaikmodule, die mit Haken und Schienen auf das bestehende Dach montiert werden. Solardachziegel lassen sich sehr harmonisch in das Gesamtbild eines Hauses einfügen. Oft merkt der Betrachter gar nicht, dass hier eine Photovoltaikanlage Solarstrom produziert. Die Solarschindeln geben außerdem bei der Stromproduktion recht viel Hitze ab. Inzwischen kann diese Hitze mit einer Lüftung abtransportiert oder sogar zum Heizen verwendet werden. So wird das Solardach gleich doppelt genutzt. 

Kosten

Geht es um die Kosten, kommt es neben der Art und Qualität der Schindeln vor allem auf die Größe des Daches an. Während einfache Module teilweise günstiger sind als eine herkömmliche Eindeckung mit Photovoltaik, steigen die Preise mit den Ansprüchen an die Dachschindeln. So sind zum Beispiel optisch nicht zu erkennende Elemente in Schiefer- oder Ton-Optik mit höheren Kosten verbunden. Hier lohnt sich also der Anbietervergleich, zum Beispiel auf solaranlagen-vergleich.org.