Tipps für werdende Väter: Welche Rolle spielt der Mann während einer Schwangerschaft?

Geburtsvorbereitung für Väter im Trend

Eine Schwangerschaft ist für die werdende Mutter und den Vater eine spannende Angelegenheit. Vor allem beim ersten Kind betreten beide Elternteile absolutes Neuland. Das geht bereits los, wenn der Schwangerschaftstest verrät, dass ein Baby im Bauch der Mutter heranwächst. Wie können die werdenden Papas ihre Frau während der Schwangerschaft und vor allem während der Geburt am besten unterstützen? Der Vater trägt maßgeblich zum Ablauf der nächsten zehn Monate bei.

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Eine Schwangerschaft und eine Geburt können schnell mal kompliziert werden. Nicht immer läuft alles nach Plan. Wenn der männliche Part sich dann während dieser Zeit zurückzieht und seine Partnerin im Stich lässt, kommen oft Zweifel auf. An einem Strang ziehen und sich aufeinander verlassen können lautet darum die Devise. Männer sollten Frauen gerade in der Schwangerschaft zeigen, dass sie mit ihnen kämpfen und auch schlechte Momente miteinander teilen. Denn „Geteiltes Leid ist halbes Leid“.

Fels in der Brandung

Viele Männer fühlen sich nur noch als Trainer am Spielfeldrand. Denn am eigentlichen Geschehen kann Mann ja tatsächlich nicht teilnehmen. Trotz allem will er aber so viel positiven Einfluss wie möglich ausüben. Gerade diese Passivität überfordert aber viele Männer. Dabei ist eine Schwangerschaft eine der intensivsten Phasen einer Beziehung. Der Mann sollte dabei die Rolle eines Fels in der Brandung übernehmen. Frauen lehnen sich an ihrem Partner gerne an und möchten, dass diese zuhören und auch mal Tränen abwischen.

Phasen einer Schwangerschaft

In einer Schwangerschaft gibt es mehrere Phasen, in denen die Schwangeren unterschiedliche Gefühle haben. Zu Beginn haben Frauen häufig starke Gefühlsschwankungen und ihnen ist oft übel. Ab dem dritten Monat beginnt eine Phase der Entspannung. Das erste Tief ist gemeistert, dem Baby geht es gut. Hier ist es wichtig, dass der Partner immer bei den wichtigen Kontrolluntersuchungen mit von der Partie ist und das Baby auf dem Ultraschallbild sieht. Das fördert die Bindung zum ungeborenen Kind auch für den Vater, obwohl er es selbst nicht bei sich trägt. Am besten genießt man nun die noch „freie Zeit“, unternimmt viele Spaziergänge und fährt nochmals weg. Alternativ kann man sich um die Einrichtung des Hauses und des Kinderzimmers kümmern und sich so gemeinsam in Vorfreude üben. In den letzten Monaten und Wochen bis zur Geburt ist dann Hilfe angesagt. Der Bauch wird größer, Frauen sind froh über jeden Handgriff im Haushalt, der ihnen abgenommen wird. Zudem freuen sich Schwangere über Massagen. Streichen Sie ihrer Partnerin über den Bauch, massieren Sie das Baby mit einem Öl. Das tut nicht nur dem ungeborenen Kind gut. Diese Harmonie überträgt sich auch positiv auf Ihre Beziehung.

Bei Fragen zur Zeit in der Schwangerschaft und den Hilfestellungen hilft in der Regel auch gerne der Frauenarzt oder die Hebamme weiter, die in den letzten Wochen vor der Geburt die Schwangere betreuen wird. Auch vor der Geburt sollen Männer keine Ängste haben. Am wichtigsten ist es, dass sie da sind und die Frau nicht alleine lassen. Auch wenn sie im Kreissaal nur daneben sitzen, Händchen halten und sich irgendwie nutzlos fühlen. Die Anwesenheit des Partners ist enorm wichtig für jede werdende Mutter.

Wenn Väter übrigens einen Geburtsvorbereitungskurs nur für Männer besucht haben, erleben sie die Geburt positiver als andere. Das ergab eine Untersuchung der Universität Bonn. Kursleiter Andreas Gerts geht bei seinem Kurs auf die Fragen der werdenden Väter ein. Hier geht es um den eigenen Vater, die eigene Biografie, wie sie ihn erlebt haben, ob er bei der Geburt dabei war und wie oft er in den ersten Lebensjahren da war. Selbstverständlich werden dort auch alle Fragen rund um die Geburt beantwortet. Was brauche ich, wenn das Kind da ist? Welcher Kinderwagen und welcher Autositz müssen her? Und wo soll ich während der Geburt sein? An was muss ich denken, was sollte ich nicht tun? Ein solcher Kurs hilft den Männern, sicherer rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt zu werden. Auch der Austausch mit anderen Männern ist dabei wichtig.

Im Internet gibt es zudem sehr gute Erfahrungsberichte von Männern, die die Geburt aus ihrer Sicht schildern. Aber lassen Sie sich dadurch nicht verunsichern. Denn jede Geburt ist individuell. Oft läuft es ganz anders, als man denkt.
| Text: Sabine Roth


Gute Tipps für Männer. Wir haben die wichtigsten zusammengefasst:

  1. Bücken, Heben und Schleppen gehört ab jetzt in das Aufgabengebiet des Mannes.
  2. Gemeinsam planen freut jede Frau. Dazu gibt es zum Beispiel den Vorsorgeplaner unter www.babycenter.de. Hier sieht man anhand des errechneten Geburtstermins alle anstehenden Arzttermine auf einen Blick.
  3. Entspannung: Verwöhnen der Partnerin gehört ab sofort zum täglichen Programm. Das tut ihr sehr gut. Ob das eine Massage, ein Gespräch oder ihr Lieblingsfilm ist, den man gemeinsam anschaut, der Mann muss jetzt seine Hobbys und Bedürfnisse ein wenig hinten anstellen.
  4. Zuhören: Jetzt sollte Zeit sein, der Frau zuzuhören und über alles zu sprechen, was sie möchte. Dazu gehören auch Ängste, Sorgen und Beschwerden sowie Zukunftspläne, wie das Kinderzimmer aussehen sollte und welcher Strampler der erste sein wird.
  5. Teamwork: Generell sollten Männer ihrer Partnerin immer das Gefühl vermitteln, dass die Schwangerschaft und die Geburt als Team gut zu bewältigen ist. Das Schlimmste für die Frau ist es, wenn sich ihr Mann dafür nicht interessiert. Sie fühlt sich dann alleine und hilflos. Die Ängste werden noch größer. Für die Männer ist das eine Art Gratwanderung. Denn auch sie wissen oft nicht, wie sie sich jetzt verhalten sollen.