Welches Bier passt zu welchem Essen?

Die besten Kombinationen für den nächsten Biergartenbesuch

Schon der Name verrät es – ein Bier als Getränk ist im Biergarten fast schon Pflicht. Doch manche Sorten passen besonders gut zu bestimmten Gerichten, während andere Kombinationen eher weniger geeignet sind. Wir verraten die wichtigsten Grundregeln, geben Tipps für einzelne Biersorten und klären auf, woher die Namen Radler und Russ eigentlich kommen.

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Ähnlich wie beim Wein heißt es: Nicht jedes Bier eignet sich für jedes Essen. Als Grundregel für Fleischgerichte gilt: leichtes Bier zu hellem Fleisch und kräftiges Bier zu dunklem Fleisch. Allerdings sollte man besonders üppige Gerichte nicht auch noch mit einem aromaintensiven Bier kombinieren.

Wenn das Bier hingegen ähnliche Aromen aufweist wie die Mahlzeit, harmonieren beide sehr gut miteinander. Demnach eignen sich fruchtig-süße Biersorten vor allem zu Speisen mit fruchtigen Zutaten. Hier sorgt das Getränk dafür, dass die Zutat noch besser zum Vorschein kommt. 

Unser Überblick zeigt die besten Kombis für die beliebtesten Biersorten in bayerischen Biergärten:

Helles

Helles gilt als Allrounder unter den Bieren und passt daher zu fast jedem Gericht. Das untergärige Lagerbier hat einen süßeren und eher weichen, malzigen Geschmack. Da es sehr erfrischend und leicht ist, bietet sich Helles als perfekte Ergänzung zu (Wurst-) Salat, gebratenen Geflügelgerichten und gebratenem Fisch an. Ebenso passt es zu milden Käsesorten und leichten Gerichten.

Dunkles

Zu den untergärig gebrauten Biersorten zählt auch das dunkle Lagerbier, das sich wegen des kräftigen Geschmacks besonders gut eignet als Ergänzung zu dunklem Fleisch – soll es ein leckerer Rinder- oder Wildbraten sein, ist ein vollmundiges Dunkles mit seinem leicht süßen Aroma also eine gute Wahl. Es passt aber auch zu gebratenem Fisch, einem deftigen Eintopf, zu würzigem Käse und Obazda sowie zu einigen Süßspeisen.

Weizen

Besonders beliebt in Bayern ist das obergärige Hefeweizen, das sich wie alle Weizenbiere durch ein fruchtiges Aroma auszeichnet. Ob nun kristallklar oder naturtrüb – Weizen ist die sichere Wahl nach einem warmen Sommertag: erfrischend, mild und dennoch spritzig. Daher passt es zu Gerichten mit Geflügel, Fisch, Salaten und süßen Nachspeisen – allesamt etwas leichtere Gerichte, denn Weizen an sich ist schon sehr nahrhaft. Zu üppigen Speisen wie Kässpatzen oder Schweinshaxen sind andere Biersorten also besser geeignet. Es geht zum Frühschoppen in den Biergarten? Für ein zünftiges Weißwurstfrühstück ist Weizenbier der ideale Begleiter!

Kellerbier

Beim Kellerbier handelt es sich um ein helles, meist untergärig gebrautes Bier, das malzig-süßlich, hopfig und leicht fruchtig schmeckt. Es macht sich gut zu Käse und Salaten, auch Geräuchertes oder Fischgerichte passen zu dem hopfigen Geschmack.

Pils

Ein Klassiker ist das Pils: ein untergäriges Vollbier, das leicht, erfrischend und etwas herber ist. Es eignet sich vor allem als Appetitanreger zu leichten Gerichten wie Salaten, Suppen oder einer zünftigen Brotzeitplatte. Ebenso passt das typische Feierabendbier zu Geflügel sowie auch zu gegrilltem Fisch und Pasta.

Mischgetränke: Radler & Russ

Die nächste Kategorie ist bei vielen Frauen beliebt: Biermischgetränke sind eine erfrischende, süßere Alternative zu den Vollbieren und im Biergarten der perfekte Durstlöscher. Das in Bayern beliebte Radler besteht zu gleichen Teilen aus hellem Bier und Zitronenlimonade und passt besonders gut zu süßen Gerichten – wer im Biergarten Lust auf eine Nachspeise hat und trotzdem nicht auf Bier verzichten möchte, ist mit einem Radler also gut beraten.

Doch wie ist das Radler eigentlich entstanden? Einer weit verbreiteten Geschichte zufolge soll ein Mann namens Franz Xaver Kugler das Getränk um 1922 erfunden haben. Er besaß im Süden von München eine Ausflugsgaststätte – die Kugler Alm – die vorwiegend von Fahrradfahrern besucht wurde. Weil der Besucherandrang einmal sehr hoch war und die Gefahr bestand, dass das Bier ausgehen würde, mischte er es kurzerhand mit Zitronenlimonade. Seinen Kunden präsentierte Kugler das neue Getränk dann als „Radlermaß“, die er extra für Radfahrer erfunden habe, damit sie nicht schwankend nach Hause fahren müssten.

Ob die Geschichte wahr ist, lässt sich nicht eindeutig sagen – andere Aufzeichnungen gehen nämlich noch weiter zurück. Möglicherweise wurde das Radler schon Ende des 19. Jahrhunderts in einem Fahrradklub erfunden. Zu dieser Zeit wurden bereits Biermischgetränke unter der Bezeichnung „Shandy“ an britische Truppen ausgeschenkt. Möglicherweise entstand es auch im 20. Jahrhundert als „Bier für Radfahrer“, weil diese nicht so viel Alkohol trinken wollten.

So viel zum historischen Hintergrund, doch eine Frage ist noch offen: Was kommt beim Radler eigentlich zuerst ins Glas? In Biergärten wird das Glas zuerst mit Limonade und dann mit Bier gefüllt. Dabei bildet sich nämlich weniger Schaum und das Füllen geht schneller. Jedoch ist das für eine gute Durchmischung eher ungünstig, weil Bier durch seinen Alkoholgehalt eine geringere Dichte besitzt und oben im Glas bleibt. Wird das Bier also zuerst eingefüllt, vermischt es sich vollständig – allerdings erfordert diese Methode wegen der Schaumbildung eben mehr Geduld.

Russ

Der Russ ist ein frisches, säuerlich-süßes Biermischgetränk, das aus Weiß- oder Weizenbier und klarer Zitronenlimonade hergestellt wird und durch die Heferückstände leicht trüb ist. Wegen seiner Süffigkeit ist es perfekt für den Biergarten und eignet sich als Partner für sehr fettige Gerichte, weil die Kohlensäure Zunge und Gaumen freisprudelt und schweres Essen auflockert.

Schönpflegen statt schöntrinken: Bier als Beauty-Helfer

Wer schon einmal etwas zu tief ins Glas geschaut hat, der weiß: Man kann sich sein Gegenüber mit genügend Bier auch „schöntrinken“. Doch tatsächlich ist Bier ein wahrer Allrounder in Sachen Beauty! Denn es besteht bekanntermaßen aus Hopfen, Malz, Wasser und Hefe und ist damit voller gesunder Inhaltsstoffe! 

So fördern vor allem die im Malz enthaltenen Vitamine den Stoffwechsel, während die Hefe mit Folsäure und Biotin punktet, die der Körper für die Zellerneuerung braucht. Daher gibt es zahlreiche DIY-Gesichtsmasken mit Bier, auch Haare und Nägel profitieren von der Zugabe von Bier. Am liebsten ist es uns aber natürlich als erfrischendes Getränk im gemütlichen Biergarten!