Wirtschaftsmacher in Augsburg: Dr. Bertram Rapp
Partner in der Kanzlei CHARRIER RAPP & LIEBAU, Patentanwälte PartG mbB
Seit 1935 schützt die Patentanwaltskanzlei Charrier, Rapp & Liebau ideenreiche Köpfe – und feierte nun ihr 90-jähriges Jubiläum unter dem Motto „90 Jahre Zukunft“. Aus einer Gründung in Berlin ging eine traditionsreiche Kanzlei hervor, die heute in Augsburg ihren Sitz hat und mit rund 20 Mitarbeitenden mittelständische Firmen ebenso berät wie internationale Konzerne und Start-ups. In Bereichen wie Patent-, Marken- und Designrecht engagiert sich die Kanzlei nicht nur national, sondern auch international und vertritt Mandanten vor dem Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA), dem Europäischen Patentamt (EPA) sowie der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO).
Interview
Kürzlich feierte Ihre Kanzlei das 90-jährige Jubiläum, eine Erfolgsgeschichte – wie erklären Sie sich das Erfolgsrezept?
Bertram Rapp: Das Erfolgsrezept liegt sicher in der Kontinuität und der Fähigkeit, sich immer wieder an neue technologische und rechtliche Entwicklungen anzupassen. Patentrecht ist ein Feld, das sich ständig wandelt – wer hier langfristig bestehen will, muss die Balance zwischen Tradition und Innovation finden. Unsere Kanzlei hat über die Jahrzehnte hinweg immer Wert auf Qualität, persönliche Betreuung und fachliche Tiefe gelegt. Dieses Vertrauen, das uns Mandanten über Generationen hinweg entgegenbringen, ist wohl der beste Beweis dafür.
Seit wann sind Sie selbst Teil der Kanzlei?
Ich bin seit über 35 Jahren in der Kanzlei. In dieser Zeit hat sich nicht nur die Technik, sondern auch das Berufsbild des Patentanwalts stark verändert – das mitzuerleben und mitzugestalten, war und ist für mich eine große Bereicherung.
Sie sind promovierter Physiker. Wie kam es dazu, dass Sie Patentanwalt wurden?
Schon während meiner Promotion hat mich fasziniert, wie Forschungsergebnisse aus dem Labor ihren Weg in die industrielle Praxis finden. Das Patentrecht bildet genau diese Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Da kam es mir nur allzu gelegen, dass mich ein Freund, der bereits ein Unternehmen führte, auf die Möglichkeit hinwies, in eine Augsburger Kanzlei einzusteigen.
Welche Branchen beraten Sie und Ihre Kollegen?
Unsere Mandanten stammen aus einem breiten Spektrum technischer Bereiche: Maschinenbau, Elektrotechnik, Medizintechnik, Werkstoffwissenschaften, aber auch zunehmend aus den Feldern Software, Umwelttechnik und erneuerbare Energien. Gerade die Vielseitigkeit macht die Arbeit so spannend – kein Fall gleicht dem anderen.
Warum ist es wichtig, sich den Rat und die Unterstützung eines Patentanwaltes zu holen?
Ein gutes Patent ist kein Zufallsprodukt. Es erfordert technisches Verständnis, juristische Erfahrung und strategisches Denken. Fehler in der Patentanmeldung lassen sich später kaum korrigieren und können teuer werden. Ein erfahrener Patentanwalt hilft nicht nur beim rechtssicheren Schutz, sondern auch dabei, eine langfristige Schutzstrategie aufzubauen – national wie international.
Was hat sich im Laufe der Jahre in Ihrer Branche verändert?
Zum einen natürlich die Geschwindigkeit. Digitale Kommunikation, Online-Datenbanken und weltweite Vernetzung haben die Abläufe stark beschleunigt. Zum anderen ist die Komplexität gestiegen – sowohl technisch als auch rechtlich. Patente sind heute oft Teil globaler Strategien, und künstliche Intelligenz oder Softwareerfindungen werfen neue Fragen auf. Was sich allerdings nicht geändert hat, ist der Kern unserer Arbeit: das präzise Verstehen einer technischen Idee und ihr rechtlicher Schutz.
Gibt es einen kuriosen Fall oder ein besonders außergewöhnliches Patent, das Sie betreut haben?
Da Patentanwälte zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, kann ich natürlich keine konkreten Fälle nennen. Aber es gibt immer wieder Erfindungen, bei denen man zuerst schmunzeln muss – und später erkennt, dass darin tatsächlich eine geniale Idee steckt. Diese Mischung aus Kreativität und technischem Erfindergeist macht unseren Beruf so reizvoll.
Ihre Arbeit beinhaltet sehr viel Akten-, Fall- und Detailstudium. Wie entspannen Sie privat?
Der Beruf fordert Konzentration und Genauigkeit – da ist der Ausgleich wichtig. Ich genieße es, Zeit mit Freunden zu verbringen, zu reisen und Kunstausstellungen, die Oper oder Konzerte zu besuchen. Bewegung und Abstand helfen, den Kopf wieder frei zu bekommen – und mit neuer Energie an die nächste Herausforderung zu gehen.










