Wohnmobil-Sharing: Der flexible Weg ins mobile Glück?

Vermietetes Reiseglück

In Zeiten des Umweltschutzes, des allseits beliebten Sharing und der frisch belebten Lust an Abenteuer und Freiheit, ist es nur eine logische Folge, dass auch Wohnmobile vermietet und ausgeliehen werden können. Was das sogenannte Wohnmobil- oder Womo-Sharing ist, wie es funktioniert, worauf Sie bei der Suche beziehungsweise beim Anbieten achten sollten und welchen Plattformen Sie dabei vertrauen können, verraten wir Ihnen hier – zusammen mit weiteren Tipps für Ihren Traumurlaub.

Besitzen Sie keinen eigenen Camper, steht das neuerdings dem Camping-Glück keinesfalls mehr im Weg. Sie können sich vielmehr auf Zeit ein Wohnmobil mieten. Das funktioniert nicht mehr nur über gewerbliche Vermietungen, sondern seit Neuestem auch über Privatpersonen, die ihr eigenes Fahrzeug im Internet zur Verfügung stellen. Die Funktionsweise einer Anmietung ist simpel: Sie wählen auf einer der Plattformen Ihr Traummobil aus und fragen dessen Besitzer für den gewünschten Zeitraum an. Wenn es darum geht, das eigenes Wohnmobil zu vermieten, sollten Sie allerdings einiges beachten: Es dürfen in Deutschland grundsätzlich nur Fahrzeuge vermietet werden, die auch entsprechend dafür zugelassen sind. Das bedeutet, es muss sich unbedingt der Vermerk „Selbstfahrer-Vermietfahrzeug“ in den Fahrzeugpapieren befinden. Fehlt dieser Hinweis, verweigern die Versicherungen im Schadensfall Zahlungen, wenn sich herausstellen sollte, dass das Fahrzeug falsch zugelassen ist und dennoch vermietet wurde. Tipp: Sind Sie unsicher, ob das von Ihnen angefragte Womo auch der Vermietung entsprechend zugelassen ist, sehen Sie sich die TÜV-Plakette an. Ist der nächste TÜV in über zwölf Monaten fällig, handelt es sich mit Sicherheit nicht um ein Selbstfahrer-Vermietfahrzeug – diese sind nämlich jedes Jahr TÜV-fällig. Eine weitere Formalität, die es bei der Vermietung Ihres Reisemobils zu beachten gilt ist, dass Sie für die Konformität mit dem Finanzamt ein Kleingewerbe (Kostenpunkt: 30 Euro) anmelden müssen. Darüber hinaus dürfen Sie als privater Vermieter nur ein einziges Fahrzeug anbieten, da die Vermietung ansonsten als nicht mehr privat gewertet wird. Hinsichtlich der Kosten variiert Wohnmobil-Sharing stark. Diese sind vom gewünschten Fahrzeug, der Sharingdauer, der gewählten Plattform, etwaigen Versicherungen usw. abhängig. Auch die Plattformen selbst fordern einen Provisionssatz, in dem meist schon ein Versicherungsschutz enthalten ist. 

Seriöse Sharing-Plattformen und wie sie sich unterscheiden
Seriöse Plattformen, die für das Sharing, eine Anmietung wie auch eine Vermietung geeignet sind, sind gleichzeitig die bekanntesten: „SHAREaCAMPER“, „PaulCamper“, „Campanda“ oder „Yescapa“. Aber auch diese Anbieter unterscheiden sich teils deutlich voneinander. Paul Camper und SHAREaCAMPER bieten größtenteils in Deutschland Fahrzeuge an, während Yescapa für seine Mieter Wohnmobile im europäischen Ausland nach dem „fly and camp“-Prinzip bereithält. Auch hinsichtlich der Kostenberechnung unterscheiden sich die Plattformen. Bei SHAREaCAMPER und Yescapa wählt der Kunde sein individuelles Preispaket, das verschiedene Optionen beinhaltet. Tipp: Wer möglichst genau wissen möchte, welche finanzielle Belastung durch die Anmietung final auf ihn zukommt, sollte auf Paul Camper vertrauen. Der hier angegebene Festpreis inkludiert auch Versicherung, Ausstattung und Kilometer. Auch wenn es darum geht, dass Sie ihr eigenes Wohnmobil vermieten und dafür versichern möchten, existieren Unterschiede zwischen den Sharing-Plattformen. Einige, Yescapa beispielsweise, arbeiten mit Versicherungen zusammen. So bietet Yescapa dem Mieter während der Dauer der Anmietung den Schutz über die Allianz-Versicherung an. Davon wird der eigene Schadenfreiheitsrabatt nicht beeinträchtigt. Zur Nutzung dieses Angebots muss der Vermieter vier Prozent des Gewinns an die Plattform abgeben. Je nach Situation kann diese Form der Versicherung sogar günstiger sein als eine ganzjährige Selbstfahrer-Versicherung. 

Was Sie bei der Suche nach einem Womo und beim Anbieten Ihres eigenen Reisemobils beachten sollten
Sollten Sie sich für eine Anmietung oder Vermietung entscheiden, ist es in jedem Fall wichtig, auf die folgenden Komponenten zu achten: Aussagekräftige Fotos des Wohnmobils, detaillierte Infotexte sowie weiterführende Informationen wie Anmietort, maximale Mietdauer etc. So seriös die genannten Sharing-Plattformen auch sein mögen – vorsichtig sollten Sie zu jeder Zeit sein, denn die Tücken liegen wie so oft im Detail. Abhängig von der Plattform müssen Mieter wie auch Vermieter dem Plattformbetreiber eine Provision bezahlen. SHAREaCAMPER verlangt pro Buchung 25 Prozent Provision vom Vermieter und 15 Prozent vom Mieter. Zu vergessen ist nicht die Kaution, die meist in einer Höhe von 1.500 Euro hinterlegt werden muss. Noch wichtiger ist es allerdings, auf die Stornierungsbedingungen zu achten. Während bei manchen Anbietern die Stornierung kostenlos ist, kann sie bei anderen sehr teuer werden.