ZDF-hallo deutschland in Herr Zopf’s Friseurmuseum in Neu-Ulm

Fallwinde, Furunkel, Föhnfrisuren

Der elektrische Haartrockner wird 130 Jahre alt – für das ZDF-Format hallo deutschland ein passender Anlass, Herr Zopf’s Friseurmuseum in Neu-Ulm einen Besuch abzustatten. Nirgends gibt es besseres Anschauungsmaterial und stichhaltigere Informationen zur Entwicklungsgeschichte des Föhns, als an diesem Ort – stellt der verantwortliche Redakteur fest und reist für seinen Bericht extra aus Hamburg an.

Mehr als 12.000 Exponate aus den unterschiedlichsten Epochen, von der Antike bis in die Neuzeit, umfasst die einzigartige Sammlung des Herr Zopf’s Friseurmuseum. Damit ist es das größte Friseurmuseum der Welt und momentan auf dem Weg in das Guinness-Buch der Weltrekorde.

Im TV-Bericht führt Harald Gloning, Direktor des Museums, das Kamerateam durch die Ausstellung und stellt die Geschichte des Fönsanhand ausgewählter Friseurhandwerksschätze dar. „Die ersten Geräte dienten nicht nur dem Haaretrocknen. Sie wurden auch mit dem Ziel entwickelt, unangenehme Furunkel, Rheuma oder Gicht zu behandeln“, so Harald Gloning, der sich hinter einem der Highlights der Ausstellung positioniert hat: ein über 100 Jahre alte Stand-Föhn. Ein Gerät von 1912/1914, betrieben mit Strom und Gas und damit ähnlicher Funktionsweise wie das Produkt, das 1899 von der Firma Sanitas auf den Markt gebracht und 10 Jahre später unter dem Namen Fön ins Markenregister eintragen ließ. „Eine abenteuerliche Maschine mit Höllenatem – die ersten Föhne wurden 90 Grad heiß – nichts für schwache Nerven“, erklärt der Museumsleiter, und fügt hinzu: „Die Firma Sanitas wurde dann 1957 von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft übernommen.“

Harald Glonings Blick richtet sich auf die gegenüberliegende Wand, seine Hand deutet auf eine eingerahmte Originalfotografie eines Haartrockners aus der Anfangszeit: „Der funktionierte nach dem gleichen Prinzip wie das Gerät, das der französische Friseurmeister Alexandre Godefroy 1890 für seinen Pariser Salon entwickelte und verwendete“, und fügt hinzu: „das ist, verschiedenen Überlieferungen nach, der allererste elektrische Haartrockner. Der Ur-Föhn sozusagen.“

Es geht weiter in den nächsten Ausstellungsraum. Hier erläutert der Museumsdirektor dem ZDF-Fernsehteam die unterschiedlichen Schreibweisen des Produkts: „1934 legte der Duden fest: Der Föhn mit h ist der warme Fallwind und der Fön ohne h ist das Gerät. Seit der Rechtschreibreform wird der haartrocknende Föhn doch wieder mit h geschrieben. Aber die Variante ohne h, ist und bleibt der eingetragene Markenname und darf nur von der AEG verwendet werden.“ An der Wand neben ihm glänzt das silberne Metall der sehenswerten Sammlung gut erhaltener originaler AEG-Föne aus den 1950er Jahren, die alle bereits in der auch heute bekannten Form – ähnlich einer Bohrmaschine – fabriziert wurden.