Abschlussveranstaltung des Förderprogramms „Starke Zentren" in Kempten

„Konsumfreie Urbanität" wagen

Kempten…Bei herrlichem Sonnenschein gab es diese Woche auf dem St.-Mang Platz ein buntes Treiben. Grund dafür war die Abschlussveranstaltung des vom Freistaat Bayern geförderten „Fitnessprogramm Starke Zentren". Die Stadt Kempten war eine von fünf bayerischen Städten, die 2021 als Modellstadt für das Programm ausgesucht worden war. Der Grundgedanke des Förderprojekts war es, seitens der Verantwortlichen beim Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung als auch beim City Management Kempten Ideen und Konzepte zu entwickeln, wie nach zwei Jahren der Corona-Pandemie mit Kontaktbeschränkungen und Lockdowns die Innenstadt neu belebt werden kann. Unterstützt wurden die Beteiligten dabei auch durch das externe Planungsbüro Modul 5 aus Wien mit seinem Geschäftsführer und Raumplaner DI Josef Lueger. Nachdem bei verschiedenen Beteiligungsformaten Bürgerinnen und Bürger zu Wort gekommen waren, ging es nach Sondierung der Vorschläge und Anregungen darum, Ansätze zu finden, wie vor allem konsum- und kostenfreie Aufenthaltsräume für Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden können.

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Ein Foto als Erinnerung - am Ende stellten sich alle Beteiligten des Förderprogramms „Starke Zentren" für ein Gruppenbild zusammen.Bild: Jörg Spielberg
Eine Innenstadt mit Platz für alle

Den Verantwortlichen war zu Beginn des Förderprojekts bewußt, dass die Dinge in Kempten eigentlich gut stehen, dass die Entwicklung der Innenstadt in den letzten Dekaden gut vorangeschritten ist, dass es aber an Räumen fehlt, wo sich nicht kommerzielle Aktivitäten entwicklen können. „Wir möchten deshalb gezielt, die Attraktivität unserer Plätze verbessern, so dass sich dort mehr Bürgerinnen und Bürger aufhalten möchten.", sagt der Geschäftsstellenleiter des City-Management Kempten Niklas Ringeisen. „Was wir brauchen ist mehr „unkontrollierte Urbanität", die es zulässt, dass sich im Sommer Jugendliche mal mit ein paar Bier an den Illertreppen niederlassen, um dort entspannen zu können.", ergänzt Moritz Dornbusch, Marketing- und Projektleiter beim City-Management Kempten. Konkret soll der Illerstrand zeitnah zu einem weitestgehend verbots- und gebotsfreien Treffpunkt für Jugendliche etabliert werden. Für den St.-Mang-Platz können sich die Planer Urban Gardening mit Hochbeeten, kleinere Kunstausstellungen, Musik Soirées und Mitmach-Angebote aus dem Bereich Fitness/Sport vorstellen. Bei allen Planungen und konkreten Umsetzungsschritten setzt man seitens der Verantwortichen beim Amt für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung sowie beim City-Management Kempten auf die Einbeziehung der Anwohner. Die waren deshalb auch herzlich zur Abschlussveranstaltung auf den St.-Mang-Platz eingeladen worden, bei der es neben Ansprachen von Oberbürgermeister Thomas Kiechle und dem Geschäftsführer vom Planungsbüro Modul 5 Josef Lueger kühle Getränke und künstlerische Tanzdarbietungen mit Musik des KARI.TANZHAUS zu geniessen gab. Eindrucksvoll stellten die jungen Tänzerinnen noch einmal die Grundidee des Förderprogramms vor, nämlich Räume für unkontrollierte, konsumfreie Urbanität zu schaffen.