Bundestagswahl 2021: Die ersten Prognosen

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und Union

Am heutigen Sonntag waren die Bürger in ganz Deutschland aufgerufen, den 20. Deutschen Bundestag zu wählen – damit entschieden sie auch, wer nach 16 Jahren auf Kanzlerin Angela Merkel folgen würde.

Die Wahl ist diesmal so spannend wie nie: Die größeren Parteien lagen in den Umfragen oft nahe beieinander, hinzu kommt, dass es keinen Amtsbonus gibt, da Merkel bekanntlich freiwillig abtritt. Nachdem zuerst die Grünen in den Wahlumfragen vorne lagen, setzte sich zuletzt die SPD etwas überraschend auf Platz 1, während sich die CDU auf dem zweiten Rang eingependelt hatte. Erste Prognosen am Wahltag um 18 Uhr deuten nun ein enges Rennen zwischen SPD und Union an.

SPD vermutlich leicht vorne

Die ersten Prognosen sehen also wie folgt aus: Für die SPD stimmten insgesamt 26 Prozent der Wähler, während Armin Laschets Union 24 Prozent und die Grünen 14,5 Prozent für sich verbuchen konnten. Die FDP mit Spitzenkandidat Christian Lindner liegt aktuell bei 11 Prozent, für die Linken um Janine Wissler und Dietmar Bartsch haben 5 Prozent gestimmt – es könnte also eng werden mit dem Einzug in den Bundestag. Alice Weidel und Tino Chrupalla von der AfD dürften aktuell mit etwa 11 Prozent rechnen, die sonstigen Parteien haben 8,5 Prozent der Stimmen erhalten.

So viele Briefwähler wie noch nie

Bis ein amtliches Endergebnis vorliegt, wird es allerdings noch dauern. Das liegt unter anderem daran, dass erneut viele Bürger ihre Stimme bereits per Briefwahl abgegeben haben. Der Anteil der Briefwähler könnte diesmal eine Rekordzahl erreichen, 2017 stimmten 28,6 Prozent der Wähler auf diese Weise ab. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung vor vier Jahren bei 76,2 Prozent, für die heutige Wahl wird derzeit von einer etwas niedrigeren Quote (ca. 76,0 Prozent) ausgegangen.

Nicht schon wieder: Laschet mit kleinem Missgeschick

Natürlich wählten auch die drei Spitzenkandidaten Scholz, Baerbock und Laschet, wobei letzterer bei seiner Stimmabgabe negativ auffiel: Er hatte seinen Stimmzettel so gefaltet, dass beim Einwerfen in die Urne seine Kreuze – wenig überraschend für die CDU – zu sehen waren. Jedoch wurde der Zettel im Wahllokal angenommen und auch der Bundeswahlleiter wies darauf hin, dass darin keine Wählerbeeinflussung gesehen werden kann.