Comicladen-Besitzer Thomas Treutler möchte Ulmer Oberbürgermeister werden

Am 3. Dezember wird entschieden

Seit 2015 ist Gunter Czisch als Stadtoberhaupt für die Donaustadt verantwortlich, nun entscheiden die Ulmer Anfang Dezember, ob er eine weitere Amtszeit anhängen darf oder ob es zu einem Wechsel an der Stadtspitze kommt.

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Bild: Treutler
Thomas Treutler im exklusiven Interview mit TRENDYone

TRENDYone: Warum möchten Sie das Amt des Oberbürgermeisters ausführen?

Thomas Treutler: Weil ich gebürtiger Ulmer bin und meine Stadt liebe und ich es den anderen zwei KandidatInnen und dem Amtsinhaber nicht zutraue, Ulm zum Positiven verändern zu können. Wie komme ich darauf: Alle drei hatten die Möglichkeit, Ulm so zu gestalten, wie sie es jetzt im Wahlkampf versprechen. Sei es als OB oder als Fraktionsführer im Gemeinderat. Der Auslöser, dass ich kandidiere, war eine Baustelle vor meinem Comic Home. Diese war auf zwei Wochen terminiert und dauerte acht Wochen lang! Gearbeitet wurde vor meinem Laden nur sporadisch – danach stand nur noch ein Bauzaun vor den Schaufenstern. Hätte ich diese Bauleistung in der freien Wirtschaft beauftragt, so hätte die Zeitvorgabe vier Tage betragen. Der zweite Auslöser war die unmittelbare Aussage unseres OB, dass Ulm sicher ist und dies unmittelbar nach einer Vielzahl von Gewaltdelikten. Ulm hat sich in dieser Hinsicht verändert. Gehandelt wurde aus meiner Sicht bisher zu wenig.
 
Was ist Ihre größte Stärke und was ist Ihre größte Schwäche?
Hier möchte ich zwei Stärken und Schwächen nennen, da diese jeweils sowohl meine Stärke als auch meine Schwäche ist. Ich habe einen starken Gerechtigkeitssinn. Behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest: Überzeuge und überrede nicht; nutze deine Stellung immer zum Wohle aller und nicht Deines Egos. Warum ich dies auch als eine meine größte Schwäche ansehe: Mit dieser Einstellung wird man weder reich noch interessant. Ich habe ein sehr breites Wissen und Können: Ich kann sehr vieles sogar sehr gut und kann mich bei vielen Themen auf einem sehr guten Niveau unterhalten. Jedoch gibt es Menschen, die in einer Disziplin überragend sind. Als OB muss ich nicht in allem der Beste sein, ich muss mich aber in allem auskennen, bewerten und mitreden können. Ich strebe an, als OB die besten Spezialisten an meiner Seite zu haben. Meine Stärken und Schwächen machen mich gepaart mit meiner Empathie und Offenheit zu dem Menschen, der ich bin. Und ich finde, dass diese Eigenschaften einem Oberbürgermeister von Ulm gut stehen würden.
 
Nennen Sie uns zwei Vorhaben, die Sie als Oberbürgermeister angehen würden.
Mehr Bürgerbeteiligung: Dies möchte ich zum einen durch eine noch zu erstellende „Ulm-App“ erreichen. Die App soll neben den Standards zum Beispiel Termine, Fragen, Infos und auch Bürgerbeteiligungen sowie Abstimmungen beinhalten. Dies ist wichtig, um Meinungsbilder darzustellen. Zum anderen werde ich mich intensiver mit Interessengruppen aus Generationen, Wirtschaft, Umwelt und ähnlichem in regelmäßigen Treffen beraten und Lösungsansätze, die diese Gruppen möchten oder ablehnen, erarbeiten lassen. Prozesse überdenken und überarbeiten: „Lean und keep it simple.“ Prozesse vereinfachen und Bürokratie abbauen – wo möglich. Benchmark – welche Städte sind in welchen Bereichen Spitze und was machen sie anders. Ich möchte einen Ulm Campus errichten, der für die Aus- und Weiterbildung sowohl für die städtischen Mitarbeiter wie auch für Mitarbeiter aus der privaten Wirtschaft gedacht ist. Angeschlossen daran soll ein städtischer Existenzgründer Komplex sein, um neue Innovationen und Innovationsführer in Ulm anzusiedeln und zu fördern.
 
Ulm hat Zukunft, weil…
…Ulm in vielen Lebenslagen eine tolle, lebenswerte Stadt mit traumhafter Lage ist. Ob es eine fördernde Zukunft mit den anderen drei Kandidaten gibt oder einen Aufbruch zu einer Stadt mit funktionierenden Abläufen, Infrastruktur und Sicherheit gibt, entscheidet Ihr. Mit mir zur Ulmer „Wohlfühlstadt“