Gehaltsvergleich: Wo gibt es am meisten Geld?

Das ist ausschlaggebend für die Bezahlung

Sie haben eine gute Ausbildung genossen? Prima! Sogar studiert? Klasse! Dann steht Ihrem Aufstieg auf der Karriere- und damit auch Gehaltsleiter ja nichts mehr im Wege. Bevor Sie in die Hände spucken und losklettern, nehmen Sie sich noch kurz Zeit und schauen Sie mit uns, wo Sie Ihre Erfolgsleiter am besten aufstellen können.

Was ist ausschlaggebend für die Bezahlung?

Kurz und knackig: Ausbildung, Studium, Branche, Ort.

Eine gute Ausbildung und ein Abschluss an der Universität legen den Grundstein für ein höheres Gehalt, sind aber stark von der Branche und dem Ort abhängig, an dem die berufliche Tätigkeit ausgeübt werden soll.  Achtung: Gleiche Qualifikationen sind nicht mit einer ähnlichen Bezahlung gleichzusetzen. Bei unterschiedlichen Studiengängen kann das Gehalt sogar mehr als verdoppelt werden. 

So viel verdienen Arbeitnehmer in ihrem Leben

Eine Studie betrachtete das sogenannte Lebensentgelt, sprich: wie viel ein Arbeitnehmer im Laufe seiner gesamten Karriere verdient. Jobs mit den höchsten Anforderungsniveaus (die meist Akademikern vorbehalten sind) kommen dabei auf ein Lebensentgelt von - festhalten - 2,39 Millionen Euro (brutto). Fachkräfte kommen auf 1,46 Millionen Euro. Wer sich durch Weiter- und Fortbildungen zum Spezialist entwickelt, kann sein Einkommen über das ganze Leben auf 2,04 Millionen Euro erhöhen.

Im Gastronomiebereich, der Hotellerie oder im Tourismus liegt das Lebensentgelt durchschnittlich bei 965.000 Euro. Fachkräfte im IT-Bereich kommen auf 2,17 Millionen Euro - deutlich mehr als das Doppelte.

Gehaltsvergleich für Berufe und Branchen: Wer verdient wie viel?

Moderates Kopfrechnen ist nicht so Ihr Ding? Kein Problem. Das Jahresgehalt ist für unser Gehirn wesentlich einfacher einzuordnen als die komplette Lebensbilanz. Einen Gehaltsvergleich zwischen Branchen und Berufen zeigt der Stepstone Gehaltsreport von 2017. Erste Aha-Erkenntnis: Fach- und Führungskräfte verdienen im Schnitt 57.150 Euro brutto pro Jahr, was einem Monatsgehalt von 4.762,50 Euro entspricht und deutlich über dem Gesamtdurchschnitt (etwas mehr als 3.700 Euro monatlich) in Deutschland liegt.

Interessanter ist jedoch der direkte Gehaltsvergleich einzelner Branchen

Vorhang auf für die ersten fünf Plätze:
  1. Die Chemieindustrie (durchschnittliches monatliches Bruttoeinkommen: 5.684,50 Euro)
  2. Die Pharmaindustrie (gerundet auf 5.639,50 Euro)
  3. Die Luft- und Raumfahrtindustrie (5.631,50 Euro)
  4. Automotive (5.618,25 Euro)
  5. Bankwesen (5.616,75 Euro)
Das Handwerk schnitt mit ca. 3.135 Euro brutto im Monat am schlechtesten ab. Rosiger wird die Situation auch nicht in der Hotel- und Gastronomie-Branche (3.257,60 Euro), Bildung und Training (3.369,20 Euro) oder im Bereich Kultur und Tourismus (3.552 Euro).

Ganz vorne im Gehaltsvergleich der Berufe stehen die Ärzte. Je nach Größe des Arbeitgebers ist hier ein durchschnittliches Bruttojahresgehalt von bis zu 90.000 Euro erreichbar. Selbst in kleineren Unternehmen sind es rund 6.620 Euro pro Monat. Deutlich größer sind die Unterschiede in der Berufsgruppe „Recht“. Während Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern im Schnitt fast 6.580 Euro monatlich zahlen, sind es bei Arbeitgebern bis 500 Mitarbeitern nur 4.302 Euro.

Gute Gehaltsaussichten gibt es auch für Bänker (in Großunternehmen durchschnittlich 6.300 Euro brutto pro Monat), Ingenieure (6.044,25 Euro) und IT-Kräfte (5.867,25 Euro).

Einen Dämpfer gibt es für Pflege- und Therapiekräfte: Selbst bei guter Bezahlung in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sind im Schnitt „nur“ 3.483 Euro brutto im Monat erreichbar. In Kleinbetrieben sind es mit 2.719,80 Euro sogar noch weniger.

Gehaltsvergleich zwischen den Bundesländern: Wo verdienen Sie am meisten?

  • Platz 1: Hessen mit 47.597 Euro im Jahr. Das sind satte 23 Prozent mehr als der ermittelte bundesweite Durchschnitt.
  • Platz 2: Baden-Württemberg mit 45.229 Euro für Fachkräfte (17 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt).
  • Platz 3: Bayern mit 44.605 Euro. Besonders stark gilt die Landeshauptstadt München, die das Durchschnittseinkommen nach oben treibt - und so sind es 15 Prozent mehr als der deutsche Durchschnitt.
  • Platz 4: Hamburg mit 44.541 Euro auf bayerischer Verfolgungsjagd.
  • Platz 5: Nordrhein-Westfalen
  • Platz 6: Rheinland-Pfalz
  • Platz 7: Berlin
  • Platz 8: Bremen
  • Platz 9: Saarland
  • Platz 10: Niedersachsen
  • Platz 11: Schleswig-Holstein
  • Platz 12: Thüringen
  • Platz 13: Sachsen
  • Platz 14: Brandenburg
  • Platz 15: Sachsen-Anhalt
  • Platz 16: Mecklenburg-Vorpommern
Noch immer gibt es große Gehaltsunterschiede zwischen Süden und Norden, aber vor allem zwischen Westen und Osten in Deutschland. Wer genau hinsieht, merkt aber, dass sich ein „Moin Moin“ aus dem Norden unter die ersten Plätze gemischt hat. Vielleicht ein Umbruch? Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrer Leiter und sind gespannt, wo Sie sie aufstellen werden. Text: Stefanie Steinbach

Quellen:
  • Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
  • Groß angelegte Studie von fast 340.000 Arbeitnehmern von Gehalt.de