Interessenvertretung der Bayerischen Bergbauern wählt neue Spitze

Eric Beißwenger, MdL., wird neuer Präsident der ARGE Bayerischer Bergbauern

Neuwahl bei der ARGE Bayerische Bergbauern Nach 30jähriger Präsidentschaft von Staatssekretär a.D. Alfons Zeller (77) gibt sich die Interessensvertretung der bayerischen Bergbauern eine neue Führungsspitze. Der neue Präsident heißt Eric Beißwenger. Dem Landtagsabgeordneten aus dem Allgäu steht als Vize der Vorsitzende des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern (AVO) Josef Glatz zur Seite. Die Führung der Geschäfte behält Dr. Michael Honisch (AVA).

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V.l.n.r.: Neu gewählter Präsident der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbauern MdL Eric Beißwenger, Ehrenpräsident Alfons Zeller, scheidender Georg Mair und neuer Vize-...Bild: Dr. Michael Honisch
Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbauern vertritt die Interessen von rund 10.000 bergbäuerlichen Betrieben des Alpenraums. In ihr sind der Bayerische Bauernverband (BBV), der Alpwirtschaftlichen Verein im Allgäu (AVA) und der Almwirtschaftliche Verein Oberbayern (AVO) vertreten.

Bei der Mitgliederversammlung am 3.11.22 wurde mit Eric Beißwenger ein Landespolitiker (CSU) gewählt, der als Mitglied des Bayerischen Landtags und als stellvertretender Vorsitzender im Umweltausschuss nicht nur bestens vernetzt ist. Der Bankkaufmann & 2fache Familienvater (geb. 26.07.1972) mit Stimmkreis Lindau, Sonthofen ist auch fachlich mit den Themen, die die Bergbauern bewegen, bestens betraut. In seiner Allgäuer Wahlheimat in Unterjoch betreibt er mit seiner Familie eine Landwirtschaft mit Schafshaltung. Daher kann er auch in der Wolfsfrage mit den Erfahrungen eines Praktikers gut argumentieren.

Vorstand und Geschäftsführung werden turnusmäßig alle 4 Jahre gewählt. Aufgrund der Pandemie hatte sich die Neuwahl um ein Jahr verzögert. Es endet die fast 30jährige Amtszeit von Alfons Zeller, der das Gesicht der Arbeitsgemeinschaft entscheidend mitgeprägt hat. Zeller, der als Ehrenpräsident der ARGE weiter erhalten bleibt, betonte in seiner Abschiedsrede die Notwendigkeit für eine auch in Zukunft ausreichende breite Unterstützung und gezielte staatliche Förderung der bergbäuerlichen Betriebe. Ihre Einkommen liegen aufgrund der naturbedingten Nachteile im bayernweiten Vergleich deutlich hinter anderen Regionen zurück, wie einer vom Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Studie zu entnehmen ist. Und dies trotz staatlicher Beihilfen.

Die Leistungen dieser Familien-Betriebe für die Gesellschaft sind enorm. Humusreiche Grünland-Böden mit hoher CO2 Bindung, eine hohe Artenvielfalt ober- und auch unterirdisch, sauberes Grundwasser, eine geringe Belastung durch Dünger und Pestizide - all dies sind Umweltvorteile der Berglandwirtschaft, die es unbürokratisch zu entlohnen gilt, „hieran werden wir mit Hochdruck arbeiten, versichert der neue Präsident mit Blick auf die bestehenden Herausforderungen. Die Verschlechterungen bei der Ausgleichszulage und die gegenüber Ackerbauregionen geringeren Fördermöglichkeiten des Bundes sind vielen Milchviehhaltern ein Dorn im Auge. Inwieweit das neue Kulturlandschaftsprogramm noch passende Maßnahmen für die Bergbauern bietet, wird derzeit heftig diskutiert.

Die "Arbeitsgemeinschaft Bayerische Bergbauern", früher "Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Bergbauernfragen", wurde 1954 unter damaliger Leitung ihres Präsidenten Prof. Dr. W. Niklas gegründet. Ihr Zweck ist die Verbesserung der Wirtschafts- und Lebensbedingungen der Bergbauern sowie der Schutz und Erhalt der bergbäuerlichen Betriebe und Familien im alpinen Berggebiet.