Landeskonservatorin Dr. Susanne Fischer besucht die Memminger Kramerzunft
Gespräch mit OB Manfred Schilder und Staatsminister Klaus Holetschek
Wie bedeutend ist die Memminger Kramerzunft? Hat das Jahrhunderte alte Gebäude, das untrennbar verbunden ist mit den Geschehnissen des Jahres 1525, eine Bedeutung von nationaler Tragweite? Diese wichtige Frage wurde bei einem Besuch von Landeskonservatorin Dr. Susanne Fischer (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege) gemeinsam mit Oberbürgermeister Manfred Schilder, Staatsminister Klaus Holetschek, Heimatpfleger Dr. Wolfram Arlart, Gottfried Voigt, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Memmingen-Unterallgäu und Vertretern der Stadtverwaltung erörtert.
Die Zusammenkünfte der oberschwäbischen Bauern in der Kramerzunft im Jahr 1525, ihr Ringen um die Freiheitsrechte und die Niederschrift der Zwölf Artikel sei ein Zündfunke von europäischer Tragweite gewesen, betonte Heimatpfleger Dr. Wolfram Arlart. Er führte zudem die städtebauliche Bedeutung des Gebäudes der Kramerzunft aus, das an zwei Plätzen liegt, dem Weinmarkt und dem Rossmarkt.
Das immaterielle Erbe der historischen Geschehnisse des Jahres 1525, die sich weitgehend in der Kramerzunft ereigneten, ist Grundlage für den Titel „Stadt der Freiheitsrechte“, den die Stadt Memmingen führt, und für vieles, das das historische Ereignis heute mit Leben füllt: Der Memminger Freiheitspreis wurde im Jahr 2000 initiiert und bis heute vier Mal verliehen. Der Stadtrat hat das wegweisende Memminger Manifest verabschiedet. Memmingen ist als „Ort der Demokratie in Bayern“ benannt und ist Mitglied in der bundesweit agierenden Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“.