Landratsamt Oberallgäu erstellt Prognosen zu Bevölkerung und Kita-Bedarfen für Kommunen

Demografische Wandel

Der demografische Wandel, der sich auch im Landkreis Oberallgäu abzeichnet, sowie unterschiedliche Wanderungsbewegungen tragen zu verstärkten Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur bei. Für eine vorausschauende Kommunal- und Regionalentwicklung sind Vorstellungen über die zukünftige Bevölkerungsentwicklung von strategischer Bedeutung. Der Landkreis Oberallgäu führte daher in 2020 das Hildesheimer Bevölkerungsmodell ein.

„Mit den Prognosen des Bevölkerungsmodells können wir den Städten, Märkten und Gemeinden ein wertvolles, datenbasiertes Instrument an die Hand geben, das sie künftig bei ihren kommunalpolitischen Entscheidungen unterstützen kann", erklärte Landrätin Indra Baier-Müller den Nutzen. „Die Testphase mit den drei Pilotkommunen Blaichach, Burgberg und Immenstadt verlief sehr erfolgreich und viel versprechend, sodass wir alle 28 Gemeinden im Oberallgäu im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung gewinnen konnten", freute sich Ralph Eichbauer, Leiter der Abteilung Mensch und Gesellschaft im Landratsamt. Verortet ist das Hildesheimer Bevölkerungsmodell im Landkreis beim Bildungsbüro Oberallgäu sowie das Ergänzungs-Tool der Kindertagesstättenbedarfsplanung bei der Jugendhilfeplanung im Kreisjugendamt.

Mit der Einführung dieses Modells wird im Landkreis Oberallgäu die Möglichkeit geschaffen, für jede einzelne Kommune Bevölkerungsprognosen über die nächsten 25 Jahre zu berechnen, welche auf Grundlage der Zahlen der Einwohnermeldeämter jährlich aktualisiert werden. Das Bevölkerungsmodell ermöglicht die Berechnung verschiedener Szenarien, indem örtliche Besonderheiten und regionale Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Zudem kann der Blick gezielt auf verschiedene Altersgruppen – wie Grundschüler, Jugendliche, Arbeitnehmer oder Senioren – gerichtet werden. Bevölkerungsprognosen können Entwicklungslinien aufzeigen und somit zur datenbasierten Entscheidungsfindung sowie zur Planungssicherheit, insbesondere bei der nachhaltigen Planung der (Bildungs-)Infrastruktur beim Erschließen von Neubaugebieten, beitragen. Im Laufe des Frühjahrs 2021 errechnen die Projektleiterinnen zum ersten Mal Bevölkerungsprognosen sowie Kindertagesstättenbedarfe für alle 28 Kommunen im Landkreis. „Gewinnbringend ist vor allem, dass wir die Verantwortlichen in den Gemeinden ganz konkret unterstützen können. Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse", so Anja Maurus, Bildungsbüro und Claudia Opitz-Mayer, Jugendhilfeplanung.