Local Hero: Hans-Jürgen Abt von der ABT Sportsline GmbH
Geschäftsführer in der vierten Generation
Das Familienunternehmen ABT existiert schon seit über 120 Jahren und wird von Hans-Jürgen Abt in der vierten Generation sehr erfolgreich geführt. Für seine kluge und langfristige Firmenpolitik hat das Unternehmen, das in den Bereichen Tuning und Rennsport aktiv ist, im Juni den „Bayerischen Familienunternehmerpreis“ in der Kategorie „Innovation“ erhalten. Wir nahmen dies zum Anlass mit ihm über die Meilensteine seiner Karriere sowie über die weitere Zukunft zu sprechen.
Hans-Jürgen Abt: Das Unternehmen ist 1896 als Pferdeschmiede entstanden und hat seitdem in den Händen verschiedener Generationen unserer Familie alle Epochen des Automobils mitbegleitet. Ich bin mit der Firma aufgewachsen und es war schnell klar, dass ich Verantwortung übernehmen möchte – nicht, weil ich es musste, sondern weil es mein Wunsch war.
Welche waren die Meilensteine in Ihrer Karriere?
Was das Tuninggeschäft betrifft, sicher die Gründung der ABT Sportsline GmbH und der Neubau unseres Unternehmens an der heutigen Johann-Abt-Straße Anfang der 90er-Jahre. Aus heutiger Sicht hat unsere Firma im letzten Vierteljahrhundert eine tolle Entwicklung genommen, aber damals waren der Schritt und das damit verbundene Risiko schon sehr groß. Der Mut hat sich gelohnt.
Was fasziniert Sie besonders an Autos?
Die Kombination aus Sportlichkeit, innovativen Technologien und Design. Für manche mögen Autos nur ein Gebrauchsgegenstand sein – für uns bei ABT sind sie ein emotionales und wunderschönes Stück Technologie.
Welches Auto fahren Sie selber?
Im Moment einen ABT RS6+. Aber ich habe das Glück, immer mal wieder eines unserer neuen Modelle ausprobieren zu dürfen.
Ihr Sohn Daniel Abt ist erfolgreich im Motorsport aktiv. Hat man als Vater nicht eine gewisse Angst, dass bei einem Rennen etwas passieren könnte?
Überhaupt nicht. Ich bin jetzt seit fast drei Jahren zusammen mit Daniel in der Formel E unterwegs und deshalb bei all seinen Rennen dabei. Deshalb weiß ich: Er weiß ganz genau, was er da macht – und er macht es ziemlich gut.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Ein echtes Motto habe ich nicht, aber ich habe kürzlich dieses hier gelesen: ‚Habe niemals Angst etwas Neues auszuprobieren. Bedenke: Die Arche wurde von Amateuren gebaut, die Titanic von Profis. Das gefällt mir, da ist etwas Wahres dran.
Das Familienunternehmen existiert bereits seit über 120 Jahren. Was liegt Ihnen für Ihr Unternehmen besonders am Herzen?
Eine lange Tradition bedeutet natürlich auch eine gewisse Verantwortung für die Zukunft. Deshalb wünsche ich mir, dass wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitern weiter gute Ideen haben, uns nicht mit der zweitbesten Lösung zufriedengeben und mit Leidenschaft und Spaß an unsere Aufgaben gehen. Auch deshalb haben wir erst vor ein paar Tagen den Familienunternehmerpreis Bayerns im Bereich Innovation erhalten. Ein schöne Auszeichnung für die tolle Arbeit der großen ABT-Familie in den vergangenen Jahren!
Was war der spektakulärste Kunden-Auftrag in Sachen Tuning-Umbau?
Wir haben schon viele spektakuläre und ausgefallene Kundenwünsche erfüllt. Ich erinnere mich zum Beispiel an einen RS6, den wir komplett in den Firmenfarben eines Kunden gestaltet haben – inklusive Beklebung und Lederausstattung im Innenraum.
Wer ist Ihr persönliches Vorbild?
Ich halte nicht viel von Vorbildern und Idolen. Ich finde, man sollte allen Menschen und neuen Ideen gegenüber offen und immer bereit sein, etwas Neues zu lernen. Nur so kann man sich persönlich weiterentwickeln.
Ist es in Ihrem Sinne, dass die ABT Sportsline GmbH ein Familienunternehmen bleibt?
Wenn man meinen Sohn Daniel einrechnet, sind wir jetzt in der fünften Generation. Selbstverständlich wünsche ich mir, dass noch viele weitere folgen werden.
Wo sehen Sie sich in 10 Jahren – beruflich sowie privat?
Beruflich wünsche ich mir, dass wir sowohl im Tuninggeschäft als auch im Motorsport erfolgreich sind und zufriedene Mitarbeiter haben, die morgens gern zu ABT kommen. Privat gibt es nichts Wichtigeres als Gesundheit für Familie, Freunde und mich selbst.






