Allgäu: LOCAL HERO Hallingers Genuss Manufaktur

Karin und Patrick Hallinger im Interview

Karin und Patrick Hallinger haben sich mit der Hallingers Genuss Manufaktur GmbH ihren eigenen Lebenstraum erfüllt und wurden erst kürzlich mit dem Familienlöwen geehrt. Mit diesem Preis zeichnet die CSU familienfreundliche Unternehmen aus dem Landkreis Landsberg aus. Wir sprachen mit Ihnen über ihren Werdegang, die Entwicklung sowie über Privates und ihre Ziele.

TRENDYone: Wie entstand die Idee für eine Schokoladen-Manufaktur und wie sah Ihr beruflicher Werdegang bis dahin aus?
Karin und Patrick Hallinger: Schon bevor wir uns kennenlernten, hatte jeder einzelne von uns den Traum, eines Tages ein Unternehmen im Genuss-Sektor zu gründen. Der Entschluss, den Traum in die Tat umzusetzen, fiel, nachdem ein Elternteil starb. Da wurde uns bewusst, wie kurz das Leben ist. Wir gaben unsere Karrieren als Strategie-Berater und Knigge-Trainerin auf, gingen auf Reisen, bekamen unser zweites Kind und planten parallel unser Unternehmen. 

Auf welche Entwicklungen oder Veränderungen seit dem Bestehen sind Sie besonders stolz?
Besonders stolz sind wir, dass unser Familienunternehmen inzwischen komplett auf einem professionellen Fundament steht. Wir haben eine alte Druckerei im Landsberger Gewerbegebiet zu einer modernen Produktionsstätte umgebaut. Wir haben einen Online-Shop, Filialen in Landsberg und Kaufbeuren sowie unseren Flagshipstore am Produktionsstandort. Für unsere Produktverpackungen haben wir zahlreiche Designpreise gewonnen. Namhafte Zeitschriften wie die Vogue, Elle, Madame, Gala und Bunte Online haben über das Unternehmen und unsere Produkte berichtet. 2016 haben wir den Preis „Finalist des großen Preis des Mittelstands“ gewonnen! 

Gab es Rückschläge oder Momente, in denen Sie an Ihrer Idee gezweifelt haben?
Ja, gleich zu Beginn: Im Jahr 2012 hatten wir zwei große finanzielle Herausforderungen zu meistern. Mit viel Arbeit und Mühe gelang es uns dann aber, im Umsatz stark zu wachsen und bereits 2014 – im zweiten Geschäftsjahr – eine positive Bilanz zu erzielen.

Was sind die größten Herausforderungen in Ihrem beruflichen Alltag?
Die größte Herausforderung ist allen gerecht zu werden: dem Unternehmen, den Mitarbeitern und nicht zu vergessen unserer Familie. Dann natürlich Rohstoffe zu finden, die unseren Qualitätsansprüchen gerecht werden. Ebenso Verpackungshersteller, die Qualität und Wiederverwertbarkeit liefern können.

Was macht Ihrer Meinung nach Ihre Schokolade so einzigartig und besonders? / Was hebt Ihre Produkte im Vergleich zu den der zahlreichen Konkurrenten ab?
Wir legen einerseits großen Wert auf erstklassige Inhaltsstoffe und eine sehr aufwändige eigene Herstellung von Hand, andererseits auf eine hochwertige und kreative Verpackung. Wichtig ist uns die Möglichkeit, individuell auf alle Kundenwünsche eingehen zu können. Im Bereich Einkauf haben regionale Geschäftsbeziehungen für uns oberste Priorität. Unser Familienunternehmen ist geprägt von einer positiven Unternehmenskultur, verbunden mit sozialem Engagement.

Wie haben sich Ihrer Meinung nach Ansprüche und Erwartungen der Kunden im Laufe der Jahre verändert?
Der Kunde erwartet, dass die Ware, wenn er sie Mittags bestellt am nächsten Tag da ist. Diesem Anspruch werden wir auch gerecht, aber da steckt viel Arbeit dahinter. Die ganz schnelle Verfügbarkeit von Bestellungen wird zunehmend als normal erachtet. 

Sie kreieren die Sorten selbst. Woher nehmen Sie denn die Ideen dafür?
Alle Mitarbeiter dürfen bei uns kreativ sein. Wir nehmen alle Vorschläge ernst und testen sie dann erstmal im Ladengeschäft. 

Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit am besten?
Wenn wir auf immer neue Herausforderungen die passenden Antworten finden und dann noch Lösungen und Produkte schaffen, die die Leute begeistern. Eigentlich gibt es nichts Schöneres als die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kunden. 

Ist Schokolade nur Ihre Berufung oder auch eine Leidenschaft?
Beides. Der Nachteil von so viel Schokolade um einen herum ist, dass die Lust darauf dann doch recht schnell abnimmt. Andererseits sind wir von so vielen verlockenden Köstlichkeiten umgeben, sodass selten ein Tag ganz ohne Schokolade vergeht.

Wie viel Freizeit bleibt Ihnen und wie gestalten Sie diese?
Unsere Freizeit ist wirklich knapp bemessen. Wir freuen uns schon, wenn wir es mal schaffen, ein gemütliches Wochenende zusammen auf der Couch zu verbringen, mit den Kindern einen Ausflug zu machen oder zusammen entspannt im Garten zu grillen.

Was sind Ihre nächsten Ziele?
Wir entwickeln unser Produktsortiment kontinuierlich sowohl in die Tiefe als auch in die Breite fort. Darüber hinaus entwickeln wir neue Produktvariationen sowie Verpackungsdesigns - für welche wir in der Vergangenheit bereits mehrere (inter-)nationale Preise gewinnen konnten, 

Wo sehen Sie sich selbst und das Unternehmen in fünf bis zehn Jahren?
Für die Zukunft planen wir die Expansion unseres Geschäfts. Großbritannien ist hier für uns der nächste logische Schritt, darauf sollen die USA folgen. Grundsätzlich sind aber auch China, Japan und Dubai für uns interessante Märkte. Bei diesem Vorhaben wollen wir erstmal auf Ware wie Tee, Kaffee, Gewürze und Öle/Essige setzen, die sich gut lagern lässt.