Partystimmung garantiert: Mickie Krause bei den Schlagertagen

Er ist einer der erfolgreichsten Partykünstler überhaupt

Mit seinem Partyhit „10 nackte Friseusen“ hielt er sich 10 Wochen lang in den Top 50 der Media-Control-Charts. Und auch heute noch feiert das Publikum auf Mallorca sowie sämtlichen Partyhochburgen die Hits des 46-jährigen Münsterländers. Im Mai haben nun auch die Augsburger bei den Schlagertagen in Friedberg die Möglichkeit, den „wahren König von Mallorca“ live zu erleben. Wir waren vorab im Gespräch mit ihm.

Ihre musikalischen Wurzeln haben Sie bereits in Ihrer Jungend als Sänger der Schulband geschlagen. Warum haben Sie sich für Schlager- bzw. Ballermann-Musik entschieden? Was begeistert Sie daran?
Das war natürlich nicht alles so geplant. Ich bin ein Kind der 80er-Jahre und habe eigentlich Rockmusik gehört. Dass ich dann irgendwann einmal beim Schlager gelandet bin, war ein dummer Zufall. Mein damaliger Klassenlehrer suchte 1991 einen Sänger für ein Comedy-Party-Projekt und zu diesem Zeitpunkt war deutscher Schlager schon ziemlich angesagt. Wolfgang Petry mit „Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n“ oder Jürgen Drews waren in den 90ern sehr erfolgreich und auch Schlager aus den 70er Jahren wurden wieder gehört. So bin ich auf einmal beim Deutschen Schlager gelandet. Dass ich Mallorca-Sänger werde, hat sich dann so ergeben und im Nachhinein bin ich auch sehr froh darüber.

Auf der Bühne sind Sie ein Spaßvogel, der die Menschen mit seinen Partyhits unterhält. Wie sind Sie im normalen Alltag mit Familie/Freunden?
Ich bin froh, dass ich nicht 24 Stunden am Tag Mickie Krause sein muss. Dennoch sagen meine Freunde, dass ich im Alltag nicht viel anders bin, als auf der Bühne. Ich bin derjenige, der meine Freunde, meinen Bekanntenkreis und das Publikum unterhalten kann – und das mache ich auch. Im Umgang mit meinen Kindern bin ich der Otto Normalvater mit allen Eigenschaften würde ich sagen: Man kann Spaß mit mir haben, aber in manchen Dingen bin ich auch resolut. Ein ganz normaler Familienvater eben.

Sie kürzlich den neuen Hit „Mich hat ein Engel geküsst“ veröffentlicht. Was hat es mit dem Titel auf sich?
Das Original kommt aus Holland. Als wir das holländische Original gehört haben, da haben wir natürlich nach einem deutschen Text gesucht und sind dann ziemlich schnell auf den Engel gekommen. Wir hatten den Eindruck, dass sich das gut singen lässt und so ist der Song entstanden. Man sitzt nicht stundenlang da und überlegt, wie ein Song im Deutschen klingen kann. Das geht ganz schnell.



Woher nehmen Sie die Inspirationen für Ihre Songs?
Wir schreiben die Songs generell zu zweit. Mein Kumpel Amaretto, den ich schon seit über 24 Jahren kenne, ist in erster Linie federführend, was den Text angeht. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Ideen und neuen Songs. Dabei schau ich auch, welche Hits es gerade in Holland oder Belgien gibt. In den letzten Jahren haben wir hier zum Glück immer den richtigen Riecher gehabt.

Was denken Sie, was Ihr Vorteil gegenüber den anderen Schlagerkollegen ist?
Ich glaube, dass die Leute, die mich auf der Bühne sehen, mich einfach sehr authentisch finden. Das ist natürlich ein großer Vorteil. Ich bin mir, meinen Leuten und meinen Fans immer treu geblieben und ich mache meinen Job immer noch mit großer Leidenschaft. Das ist bei manchen anderen Musikern vielleicht nicht so.

Im Mai finden zum ersten Mal die Schlagertage in Friedberg statt. Waren Sie persönlich schon einmal in Augsburg oder der Region?
Vor vielen Jahren bin ich einmal auf einer Karnevalsveranstaltung in der Diskothek PM in Untermeitingen aufgetreten. Bei der Gelegenheit habe ich eine schöne Stadtrundfahrt gemacht und daher weiß ich, dass Augsburg die Fuggerstadt ist.

Wie gut ist die Feierqualität der Augsburger Ihrer Meinung nach?
Das kann ich nicht so direkt sagen, da ich allein in Deutschland hundertmal unterwegs bin. Aber die Partys im PM in Untermeitingen gehören zu den besten Partys.

Sind Sie nach all den Jahren immer noch aufgeregt, bevor es auf die Bühne geht?
Nein, eigentlich nicht, weil es mir Spaß macht, auf die Bühne zu gehen. Bei einer Fernsehproduktion, wo man weiß, dass sechs bis sieben Millionen Leute zusehen, ist man vielleicht etwas angespannt, weil man einen guten Job abliefern muss. Aber wenn ich auf die Bühne gehen darf, freue ich mich jedes Mal.

Haben Sie ein Ritual, das vor dem Auftritt vollzogen wird?
Ich gehe immer mit meinem Handtuch auf die Bühne, vielleicht, weil ich irgendetwas in der Hand halten muss, damit ich mich noch sicherer fühle. Das hat sich irgendwie so eingebürgert. Und natürlich muss ich meine Sonnenbrille immer dabei haben.

Durch Ihren Beruf sind Sie sehr viel unterwegs. Wie vereinbaren Sie das mit Ihrer Familie?
Es gibt Monate, die Gott sei Dank etwas ruhiger sind. Der Januar ist zum Beispiel ein sehr ruhiger Monat, in dem ich mit den Kindern viel Zuhause bin. Die Sommermonate sind natürlich durchweg anstrengend mit den vielen Auftritten: Ich bin zum Teil zweimal die Woche auf Mallorca. Teilweise ist man auch zehn Tage am Stück unterwegs und nur einen Tag daheim. Das ist schon sehr, sehr anstrengend. Aber es gibt auch immer mal die Möglichkeit Urlaub zu machen, gerade in den Oster-, Herbst- oder Weihnachtsferien habe ich zum Beispiel keine Auftritte.

Was machen Sie in der verbleibenden freien Zeit am liebsten?
In der verbleibenden Zeit unternehme ich sehr viel mit meiner Familie, treffe mich aber auch gerne mit meinen Kumpels, mit denen ich dann etwas trinken gehe. Zwischendurch gehe ich auch zum Joggen. Aber an erster Stelle steht natürlich die Familie.

Haben Sie persönlich Vorbilder?
Jürgen Drews ist, was das Musikalische angeht, natürlich schon ein Vorbild – sowohl im Positiven als auch im Negativen. Man kann sich einiges abgucken, aber ein richtiges Vorbild habe ich nicht.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
„Carpe Diem“ wäre wahrscheinlich ein wenig zu langweilig, aber ich versuche wirklich jeden Tag so gut es geht zu nutzen. Ansonsten ist es am schönsten, mit meinen Kumpels feiern zu gehen.