SCHAU! Grabung in Kempten: Archäologische Ausgrabung eines Wohngebäudes

Wie lebten die Römer in Kempten?

Im Sommer 2019 startete ein mehrjähriges Projekt zur Erforschung der römischen Wohnbebauung von Cambodunum, durchgeführt vom Kulturamt Kempten in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

Besucherinnen und Besucher können in diesem Jahr zwischen 21. Juli und 28. August 2020 bei Ausgrabungen im Freigelände des Archäologischen Park Cambodunum dabei sein und sich von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor Ort über die aktuellen Ergebnisse informieren lassen.
Die Archäologinnen und Archäologen gehen dabei der Siedlungsgeschichte des römischen Kempten nach. Am Westrand eines römischen Wohnviertels, der sogenannten Insula 1, untersuchen sie das einzige Bürgerhaus von Cambodunum, das nicht durch moderne Bebauung zerstört wurde. Hierbei werden in detektivischer Forschungsarbeit Befunde freigelegt, die bislang nur in den Berichten des ersten Cambodunum-Forschers, August Ullrich, Ende des 19. Jhs. erwähnt sind.
 
Schau! Grabung
Termine: immer Montag bis Freitag, 21. Juli bis 28. August 2020, jeweils von 10 bis 17 Uhr
Ort: APC Freigelände (Cambodunumweg/Ecke Thermenstraße)
 
Der Eintritt ist frei.
 
 
Weitere Infos unter www.apc-kempten.de und auf Instagram @apc.kempten
 

Hintergrundinformation:
Cambodunum-Kempten ist nicht nur die älteste, sondern bisher auch einzige Stadtgründung Roms in Raetien, die in den Jahren um Christi Geburt gezielt als „Idealstadt“ nach mediterranem Vorbild angelegt wurde.  In Kempten nahm die Urbanisierung der neuen, bis zur Donau reichenden Provinzgebiete ihren Anfang.
Seit den Ausgrabungen des späten 19. Jahrhunderts spielt Cambodunum-Kempten als Paradebeispiel frühkaiserzeitlicher Stadtplanung in der internationalen Forschung eine zentrale Rolle. Bis heute sind die damals erhobenen Daten, vor allem die im Zuge der oberflächlichen Freilegungen erstellten Grundrisspläne, eine wertvolle Quelle für Bauhistoriker und Archäologen. Das antike Stadtquartier, das in den nächsten drei Jahren in Kooperation von Stadtarchäologie Kempten und dem Fach Provinzialrömische Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) untersucht werden soll, bietet die einzigartige Möglichkeit, neue Aufschlüsse zu den Anfängen Cambodunum-Kemptens zu gewinnen. Es werden neue Erkenntnisse zum ersten Forum der Stadt und damit zu den ältesten Spuren römischer Stadtkultur nördlich der Alpen erwartet.