Snapchat-Brille Spectacles erobert Tech-Branche

Kürzlich stellten die Macher der Foto-App Snapchat ihre erste Kamera-Brille à la Google Glass vor

Im Gegensatz zum futuristischen Design der Google „Glasses“ mit silbernem Gestell, rahmenlosen Gläsern und opulentem Display im Sichtfeld des rechten Auges, überzeugt Spectacles mit einfachem, modernen Design und das in drei verschiedenen Farben. Außerdem wird die Kamera-Sonnenbrille gesellschaftlich akzeptiert. Denn im Gegensatz zu ihrem Vorgänger senden die Spectacles ein blinkendes Licht ab, sobald der Träger ein Video oder ein Foto aufnimmt. So umgeht Snapchat die Problematik, unauffällige Videoaufnahmen von seinem Gegenüber machen zu können.

Lifestyle-Produkt mit Fun-Faktor

Snap, der Mutterkonzern von Snapchat, hat sich bei der Konzeption der Spectacles im Gegensatz zu Google auf nur eine einzige Funktion beschränkt: Die Brille mit den runden Gläsern kann zehn Sekunden lange Videos und Bilder in einem Winkel von 115 Grad aufnehmen. Um die Aufnahme zu starten, muss man die Brille nur an der Seite antippen. Anschließend kann sie per Bluetooth oder WLAN an das Smartphone übertragen werden. Anders als die Google Glasses dienen die Spectacles nicht als Hightech-Endgerät, sondern als Lifestyle-Produkt, das seinen Nutzern einen Mehrwert bietet und auch gerne benutzt wird.


Snapbots übernehmen Verkauf

Nun wird diese über einen sehr ungewöhnlichen Vertriebsweg angeboten: Ein quietschgelber Verkaufsautomat, der auch an einen XXL-Minion erinnern könnte. Der erste Automat stand vor wenigen Tagen in Venice Beach bei Los Angeles. Die für 129 Dollar erhältliche „Spectacles“-Brille war relativ schnell ausverkauft und wird nun über Ebay zu einem Wiederverkaufswert von bis zu 1.000 Dollar angeboten.

Die sogenannten „Snapbots“ sollen nur für eine begrenzte Zeit an verschiedenen Orten stehen, eine Karte auf der Internetseite des Foto-Dienstes soll einen Tag vorher den nächsten Standort anzeigen. Über einen Bildschirm am Automaten kann man dann zwischen verschiedenen Farben wählen und anschließend mittels Bankkarte bezahlen. Vorerst ist noch kein neuer Aufenthaltsort des Automaten bekannt. Ob es Pläne für den Verkauf außerhalb der USA gibt bleibt offen.