Stiftung AUFWIND der Stadtsparkasse Augsburg vergibt "Preis des Jahres"

Corona-Pandemie verhindert Präsenzsitzung

Die Kinder- und Jugendstiftung AUFWIND der Stadtsparkasse Augsburg hat seit über einem Jahrzehnt den Jugendpreis "Frischer WIND" ausgeschrieben. Dieser wurde im Jahr 2019 optimiert. Berücksichtigt werden zukünftig Projekte zu folgenden Auswahlkriterien: Nachhaltigkeit, Neuheit und möglichst breite Resonanz. Neu ist auch, dass künftig aus allen angefragten und geförderten Projekten eines zum "Preis des Jahres" gekürt wird.

Auf Grund der Corona-Pandemie konnten keine Präsenzsitzungen durchgeführt werden, daher fand die Jurysitzung in diesem Jahr als Videokonferenz statt. Aus knapp dreißig zur Auswahl stehenden Projekten darf sich das Projekt des Junges Theater Augsburg mit ihrem Theaterstück #HASS - Hauptsache radikal! über eine zusätzliche Förderung in Höhe von 5.000 € freuen. Zum Thema #HASS entwickelte das "Junges Theater Augsburg" ein neues mobiles Präventionsstück, das sich mit Hetze, Hate Speech und Mobbing im Internet beschäftigt.

Der Schwerpunkt liegt dabei - auch in den zugehörigen Workshops - auf der Stärkung des respektvollen Umgangs miteinander als Grundvoraussetzung für eine funktionierende Demokratie. Hetze, Hate Speech und Cybermobbing sind Teil unseres Alltags geworden. Der Umgangston wird rauer, die Hemmschwellen sinken - Hass wird (leider) salonfähig.

Anonyme Beiträge in sozialen Netzwerken beschleunigen die Gewaltspirale. Der Hass im Netz bleibt jedoch nicht virtuell, sondern bildet die Grundlage für Hass und Gewalt in unserer Realität - auch an Schulen. Es entsteht ein sehr reales Klima, in dem Mobbing, Diskriminierung und Gewalt legitim scheinen und hasserfüllte Worte zu grauenhaften Taten werden. Die drei Schauspieler*innen spielen nicht nur diverse Rollen in hasserfüllten Szenarien, sie agieren auch als Bandmitglieder der Live Band Hate’s peach! Wie in den Kommentarspalten und WhatsApp-Gruppen, in denen sich Feindseligkeiten
gegenseitig hochschaukeln, werden mittels Loop-Machine Echokammern des Hasses erzeugt. Sobald es die Situation wieder zulässt, sind weitere Vorstellung und Workshops an Schulen geplant.

"Dieses Projekt ist besonders förderungswürdig", so der Stiftungsratsvorsitzende Rolf Settelmeier, da hier jugendgerecht ein wichtiges gesellschaftliches Problem aufgegriffen wird und gleichzeitig ein wichtiger Theaterakteur in Augsburg in dieser schwierigen Corona-Zeit unterstützt wird.