Tschüss, tägliches Schminken – hallo Permanent Make-up!

Das geht unter die Haut

Wäre es nicht manchmal schön, morgens ein paar Minuten länger zu schlafen? Noch einmal mehr auf die Snooze-Taste drücken zu können? Aber nein, das geht ja nicht – aufstehen, anziehen, schminken, all das braucht seine Zeit. Moment: Warum nicht am Make-up sparen? Nein, nicht darauf verzichten – sondern dank Permanent Make-up einfach immer geschminkt sein! Wir klären auf.

Was genau ist Permanent Make-up eigentlich?

Beim dauerhaften Make-up werden kleinste Farbpigmente wie beim Tätowieren in die Haut gestochen. Der Unterschied: Es wird nicht so tief gestochen. Die Pigmente werden nur 0,8 bis 1,4 Millimeter in die oberste Hautschicht eingebracht – entweder mit einer Maschine oder von Hand. Der Nachteil: Ganz so dauerhaft ist das Permanent Make-up dann leider doch nicht: In der Regel hält es zwischen zwei und fünf Jahren. 

Lidstrich oder Lippen: Wofür wird Permanent Make-up eingesetzt?

Die häufigsten Anwendungen sind Schönheitsbehandlungen, bei denen Konturen im Gesicht betont werden sollen. Sei es der Lidstrich am oberen und unteren Lidrand oder die Augenbrauen, die mit feinen Linien verdichtet oder betont werden. Aber auch die Lippen lassen sich mit Permanent Make-up schön in Szene setzen, sodass sie immer wie frisch geschminkt wirken.

Narben einfach kaschieren

Aber auch bei Unebenheiten im Gesicht lässt sich diese Make-up-Form wunderbar einsetzen. Auch medizinische Ursachen lassen eine Behandlung mit Permanent Make-up zu. Beispielsweise können Brustwarzen nach Unfällen neugestaltet werden oder Augenbrauen und Lider bei Haarausfall nachgezeichnet werden.

Vorsicht vor schwarzen Schafen!

Genauso wie man den richtigen Tätowierer finden muss, sollte man sich auch beim Permanent Make-up erst einmal über den sogenannten Pigmentierer informieren, bevor man sich von ihm behandeln lässt. Dafür ist es ratsam, sich Rat beim Dermatologen einzuholen. Dieser hat möglicherweise auch direkt Verbindungen zu guten Studios. 

Daran erkennen Sie gute Dienstleister

Ein guter Pigmentierer bietet Ihnen vor der Behandlung eine ausführliche und kostenlose Beratung an. Auch die Nachuntersuchung ist inklusive. Besonders wichtig ist natürlich die Hygiene im Studio. Sehen Sie sich dort um: Wirkt alles sauber und steril? Sind Desinfektionsmittel vorhanden und wird mit Einwegnadeln gearbeitet?

Damit das Ergebnis natürlich wirkt, sollte das Studio keine Schablonen verwenden, sondern das Permanent Make-up an Ihre Gesichtszüge anpassen. 

Ein weiteres Kriterium, anhand dessen Sie ein gutes Studio erkennen, ist die entsprechende Ausbildung der Mitarbeiter. Gibt es Zertifikate oder Schulungsunterlagen, die vor Ort ausliegen? Sehen Sie sich genau um – oder fragen Sie direkt nach. 

Genauso wichtig: Klären Sie mit dem Pigmentierer, was passiert, wenn Ihnen das Ergebnis nicht gefällt. Und halten Sie die Anzahl der Sitzungen und den Preis schriftlich fest – so haben Sie später im Zweifelsfall immer etwas in der Hand.

Apropos Preis …

Was kostet Permanent Make-up? Vergleichen Sie unbedingt die Preise der Anbieter, da diese sehr stark variieren. Bei günstigen Studios kommen Sie für das Nachzeichnen von Lippenkonturen, Lidstrich oder den Augenbrauen schon mit 200 bis 300 Euro davon.

Aufwendigere Behandlungen oder Narbenbehandlungen kosten schon etwas mehr. 900 Euro kann man durchaus in einem Pigmentier-Studio lassen. Natürlich abhängig von der Anzahl an Sitzungen.

Klingt ja alles gut, aber …

Was ist mit den Risiken von Permanent Make-up? Allergiker müssen aufpassen. Vor allem der rote Farbstoff, der für die Lippen verwendet wird, ist dafür bekannt, allergische Reaktionen auszulösen. Und wenn der einmal gestochen ist, kann das Ergebnis jahrelange Rötungen, Juckreiz sowie Entzündungen nach sich ziehen, die medizinisch behandelt werden müssen.

Bei schwarzen Farbstoffen kommt das seltener vor. Dafür sind diese Farben anfällig für UV-Strahlen. Das bedeutet, dass die Farben über die Zeit verblassen oder zu Blau, Grün oder Grau werden können. Dem lässt sich durch das Auftragen von Sonnenschutzcreme aber entgegenwirken.

Auch Personen, die anfällig für Herpes sind, müssen vor einer Lippenbehandlung Acht geben. Durch den Stress, den das Pigmentieren auf die Haut ausübt, kann das Herpes-Virus aktiviert werden – Entzündungen und Narbenbildung können die Folgen sein.

So sind alle zufrieden

Damit der Pigmentierer und Sie selbst objektiv überprüfen können, ob das gewünschte Ergebnis auch erzielt wurde, lohnt es sich, vor der Behandlung, nach dem Aufzeichnen und eine Woche nach der Behandlung Fotos zu machen. Und wenn dann erstmal der Lidstrich sitzt, lässt sich doch morgens gleich viel leichter die Snooze-Taste betätigen.| Text: Julia Höß