Ein Monat Busfahren in Kempten für 12 Euro - „mona JobCard" macht's möglich

mona GmbH stellt attraktive Tarifangebote für den Allgäuer ÖPNV vor

Kempten…In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts konnte die Deutsche Bahn bei ihren Kunden einen richtigen Treffer landen. Die Älteren erinnern sich, für wenig Geld konnte mit der Einführung des InterRail-Ticket ganz Europa mit dem Zug bereist werden. Das bescherte der Bahn nicht nur viel junge InterRailer sondern den Zugang zu einer ganz neuen Zielgruppe. Ähnliches schwebt auch der Allgäuer Mobiltätsgesellschaft mona GmbH vor, die mit einer neuen „mona JobCard" das Umsteigen auf den ÖPNV vielen Arbeitnehmern schmackig machen möchte. 2014 wurde die mona GmbH gegründet. Sie ist eine Kooperation der Stadt Kempten, des Landkreis Oberallgäu und Allgäuer Verkehrsunternehmen. Ziel des Zusammenschluss ist es, für die Fahrgäste der mona GmbH ein zusammenhängendes Nahverkehrsnetz über Landkreis- und Stadtgrenzen hinweg zu schaffen. Ergänzend hierzu sollen Busfahrpläne und Tarife harmonisiert und die Fahrgastinformationen der Moderne angepasst werden. Für letztgenannten Punkt gibt die mona GmbH aktuell rund 155.000 Euro aus, um Fahrgastinformationen ihren Kunden zunehmend auch in digitaler Form zur Verfügung zu stellen.

Attraktive Angebote

Ende April hatte der Aufsichtsrat der mona GmbH unter ihrem 1. Vorsitzenden Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle, dem Landrat des Oberallgäus Anton Klotz und dem stellvertretenden Vorsitzenden und Allgäuer Busunternehmer Helmut Berchtold zu einer Pressekonferenz in den kleinen Sitzungssaal des Rathaus Kempten eingeladen. Grund der Zusammenkunft war es, die Öffentlichkeit über die neuen attraktiven Tarifangebote der mona GmbH zu informieren. Nachdem bereits seit Ende letzten Jahres eine Verlängerung der Betriebszeiten von Montag bis Freitag und eine Taktverdichtung und Verlängerung am Samstag vollzogen wurde, die u.a. eine Beförderung mit dem ÖPNV auch nach Ladenschluss ermöglicht, standen nun im kleinen Sitzungsaal die neuen Tarifangebote im Fokus. Als Angebot für Jedermann/-frau wird es die ermäßigte „mona AboCard" geben, die als Ergänzung zum eigenen PKW angedacht ist. Auf die „mona AboCard" wird es einen jährlichen Zuschuss der Stadt Kempten und des Landkreis Oberallgäu von 128 Euro geben und die beteiligten Verkehrsunternehmen gewähren noch einmal einem Rabatt von 40 Euro. Somit zahlt der Käufer für die „mona AboCard" zukünftig monatlich 26 Euro statt der bisherigen 30 Euro.

Ein wahres Schnäppchen

Der Engländer spricht bei einem „Schnäppchen" von einem „Bargain" und als solches dürfen die neuen Tarifangebote des ÖPNV in Kempten und dem angrenzenden Altlandkreis angesehen werden, denn im günstigsten Fall zahlt ein abhängig Beschäftigter für sein Monatsticket in der Tarifzone 0 (inneres Stadtgebiet Kempten) nur noch 12 Euro monatlich. Der reguläre Preis beträgt 480 Euro im Jahr. Die neue „JobCard" wird aber durch die Aufgabenträger, die Stadt Kempten und den Landkreis Oberallgäu, pro Ticket mit 128 Euro jährlich finanziell bezuschusst. Zudem gewähren die Verkehrsunternehmen dem Nutzer pro Ticket einen Rabatt von rund 88 Euro jährlich. Hierzu addiert sich beim vorgeschriebenen Kauf der „JobCard" durch den Arbeitgeber dessen Anteil von jährlich 120,- Euro. Somit verbleibt für den Nutzer, der abhängig beschäftigt sein muss, eine jährliche Kostenlast von 144,- Euro. Kosten für ähnliche Tickets beliefen sich bisher für den Nutzer auf 360 Euro, es kann somit eine Ersparnis von rund 216 Euro jährlich erzielt werden. Die „mona JobCard" kann ab Anfang Mai von allen Arbeitgebern über die mona GmbH in Kempten bezogen werden. Damit auch Beschäftigte von kleinen Unternehmen, wie Einzelhandelsgeschäfte und Handwerksbetriebe, in den Genuss der „mona JobCard" kommen, gibt es für den Arbeitgeber keine Mindestbestellmengen. Abgerechnet wird immer mit der mona GmbH, die mit dem Arbeitgeber monatlich pro Anzahl der geforderten Tickets abrechnet. Die Mindestlaufzeit einer „mona JobCard" beträgt ein Jahr.



Gemeinsames Anliegen

„Das Wirken der 2014 gegründeten Mobiltätsgesellschaft mona GmbH ist eingebettet in das Mobilitätskonzept 2030 der Stadt Kempten. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs bei gleichbleibender Erreichbarkeit der Ziele zugunsten des Personen-, Fahrrad- und ÖPNVs zu senken.", gibt Kemptens OB als verkehrspolitische Vorgabe bekannt. Unterstützung erfuhr dieser bei der Pressekonferenz durch den Vorsitzenden der IHK-Regionalversammlung Markus Brehm, der sich für zukünftig mehr Park&Ride Systeme aussprach und durch Landrat Anton Klotz, der „…spürbar mehr Verkehr vom motorisierten Individualverkehr auf andere Verkehrsträger verlagern möchte.“