Fliegerbombenfund in Augsburg: Ablauf der Evakuierung

Neuste Informationen zur Evakuierung am 1. Weihnachtsfeiertag

Mit einem Aufgebot von ca. 2.500 Einsatzkräften soll am Sonntag, den 25. Dezember die 3,8 Tonnen schwere Fliegerbombe in der Jakoberwallstraße entschärft werden. Bei einer heutigen Pressekonferenz mit Oberbürgermeister Kurt Gribl, Ordnungsreferent Dirk Wurm sowie Vertretern von Polizei, Stadtwerken, BRK und Berufsfeuerwehr wurde ein aktueller Plan zur Evakuierung vorgestellt.

Evakuierung an Weihnachten

Vielen Betroffenen stellt sich die Frage, warum die Evakuierung am 1. Weihnachtsfeiertag vorgenommen wird, wo doch eigentlich alle das „Fest der Liebe“ gemütlich mit der Familie im eigenen Zuhause verbringen wollen. Oberbürgermeister Kurt Gribl erklärte, dass es für solch eine große Evakuierung, von der auch Krankenhäuser oder Alten- und Pflegeheime betroffen sind, den nötigen Vorlauf brauche, um für entsprechende Logistikmöglichkeiten sowie geeignete Notunterkünfte sorgen zu können. Außerdem habe die Stadt an diesem Tag nicht den üblichen Verkehr und steht so beim Errichten eines Verkehrsperrrings vor weniger Problemen. Auch ein wichtiger Punkt ist, dass an einem normalen Werktag nicht gewährleistet sei, dass Betroffene bei Familie, Freunden oder Verwandten unterkommen könnten.

Da nun ein aktueller Plan der Evakuierungszone besteht, wurden Anschriftlisten mit den betroffenen Adressen angefertigt. Außerdem werden an alle betroffenen Haushalte amtliche Mitteilungen versendet, die eine polizeiliche Anordnung sowie eine städtische Allgemeinverfügung enthält, die besagt, dass die gesamte Schutzzone evakuiert werden muss. Auf eigene Gefahr zuhause zu bleiben, sei damit ausgeschlossen.

Betroffene werden darum gebeten, sich um Nachbarn, vor allem ältere und hilfebedürftige Menschen, zu kümmern. Sie sollen diese auf die Evakuierung aufmerksam machen, ihnen helfen die Wohnung zu verlassen und sie im besten Fall mitnehmen. Schließlich ist Weihnachten ja das Fest der Liebe, an dem keiner alleine sein sollte.

Wohin mit meinem Haustier?

Ein großes Thema der Pressekonferenz waren auch die Haustiere der betroffenen Haushalte. Diese können in entsprechenden Transportboxen mit in die Sammelunterkünfte genommen werden. Außerdem gibt es vom Tierheim Augsburg eine Facebook-Aktion. Hier können Tierfreunde private Plätze zur Verfügung stellen. In Notfällen können Tiere am 24. Dezember auch direkt im Tierheim abgegeben werden. Allerdings werden hierfür die Papiere des Tiers sowie ein gültiger Personalausweis benötigt.

Ablauf der Evakuierung

Polizeipräsident Norbert Zink erklärte, dass es das Ziel sei, ab 8 Uhr den einfahrenden Verkehr einzustellen (es sei denn, es handle sich um Transportverkehr). Um 10 Uhr würden dann rund 800 Polizeikräfte gemeinsam mit einem Hilfsdienst kontrollieren, ob alle Menschen die Schuztzone verlassen haben. Wird dann ein O.K. gegeben, könne die Entschärfung der Bombe anfangen. Das Kampfmittelräumkommando hat dafür mindestens eine Zeitspanne von fünf Stunden vorgesehen. Ist die Entschärfung und somit auch die Evakuierung abgeschlossen, wird per Social Media sowie Radio und Fernsehen Entwarnung gegeben.

Frank Habermeier, Leitender Branddirektor der Berufsfeuerwehr Augsburg, betonte: „Ich bin sehr zufrieden und beruhigt über das, was wir bisher geschafft haben. Wir werden die Situation am Sonntag gut im Griff haben.“

Weiter Info’s und Anlaufstellen

Betroffene sind dazu angehalten, allgemeine Fragen und Anliegen nicht über die 110 oder 112 zu klären, sondern sich unter den folgenden Adressen zu informieren:
  • Online: Augsburg.de/evakuierung
  • Facebook: www.facebook.de/augsburg
  • Twitter: www.twitter.com/augsburgcity
  • WhatsApp: www.augsburg.de/social-media
  • Telefon: 0821 324 4444 (rund um die Uhr)
  • Notrufnummer für Menschen, die nicht alleine aus der Wohnung kommen: 19 222