Landratsamt Oberallgäu informiert

Bauern-Korso im Allgäu

Nachfolgend eine Pressemitteilung des Landratsamtes Oberallgäu: Am kommenden Montag, 08.01.2024 kann es aufgrund eines Bauernprotests im Oberallgäu zu Verkehrsbehinderungen kommen. Der Bayerische Bauernverband plant ab 9 Uhr einen Traktorkorso mit ca. 400 Traktoren. Die Protestfahrt soll bis mittags beendet sein. Das Landratsamt Oberallgäu geht davon aus, dass der Schulbus- und Berufsverkehr am frühen Morgen nicht beeinträchtigt sein wird. Mit Verkehrsbehinderungen und Staus ist allerdings auch nach dem Ende des Korsos zu rechnen, da die beteiligten Traktoren nach dem Ende auf dem Nachhauseweg auch wieder am regulären Verkehr teilnehmen. Der Konvoi soll abseits der B19 (nähe Sigishofen) starten und über das Zentrum der Stadt Sonthofen zur Gemeinde Burgberg und von dort weiter in Richtung Goymooskreisel/Birkenallee führen. Zurück wird der Konvoi über die Stadt Immenstadt (Kreisverkehr beim V-Baumarkt) und die Gemeinde Blaichach und Sonthofen-Rieden wieder nach Sonthofen (Zentrum) führen. Diese Runde soll zweimal gefahren werden und wird von der Polizei aus Sicherheitsgründen begleitet.

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Auch im Oberallgäu wird am kommenden Monatg gegen die Pläne der Ampel-Regierung friedlich demonstriert werden.Bild: pixabay/spielberg
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Aufgrund des Korsos kann es auch zu kurzeitigen Sperrungen der Zu- und Abfahrten der B19 im Bereich Immenstadt-Rauhenzell kommen, um gefährliche Rückstaus wartender Fahrzeuge auf die B19 zu vermeiden.
 
Für die Traktoren gibt es insgesamt 6 Startpunkte. Diese sowie den genauen Routenverlauf finden Sie im angehängten Routenplan. Die Route wird entgegen des Uhrzeigersinns befahren.
 
Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis und fordern die Demonstrationsteilnehmer zu rücksichtsvollem Verhalten auf.
 
In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass solche Veranstaltungen bei der zuständigen Sicherheitsbehörde des Landratsamt Oberallgäu mindestens 48 Stunden vor Bekanntgabe anzumelden sind. Anderenfalls müssen unangemeldete Veranstaltungen aufgelöst werden.
 
Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller zeigt Verständnis für geordnete und angemeldete Demonstrationen. Sie wird selbst an der Demonstration teilnehmen.
 
„Die erzielten Ergebnisse bezüglich der angekündigten Kürzungen der Agrarsubventionen, sind für unsere Landwirte im Oberallgäu inakzeptabel. Dies erfordert eine unmittelbare Überprüfung und Anpassung der getroffenen Entscheidungen."
 
Besonders alarmierend ist nach Meinung der Kreischefin, das derzeit diskutierte mögliche gesetzliche Verbot der Kombinationshaltung. „Ein solcher Schritt würde in unserer Region zu einem schwerwiegenden Strukturbruch führen. Unsere engagierten Landwirte, die sich vorbildlich um ihre Tiere kümmern und maßgeblich zur Pflege unserer einzigartigen Kulturlandschaft beitragen, dürfen nicht durch unüberlegte Gesetzesänderungen gefährdet werden. In einer Erklärung von Cem Özdemir vom 4. Januar, hat sich der Bundeslandwirtschaftsminister über das Vorgehen mancher Bauern beklagt und signalisiert, dass dies für die Verhandlungen der Subventionen nicht dienlich gewesen sei. Diesbezüglich stellt sich die Frage, in welcher Art und Weise die Regierungsverantwortlichen im Vorfeld mit den Betroffenen verhandelt haben, oder ob die Reaktion der Verbände und Landwirte nicht eigentlich zeigt, dass Entscheidungen am grünen Tisch getroffen wurden, ohne sich ins Benehmen zu setzen und die Konsequenzen zu bedenken."
 
Landrätin Baier-Müller fordert in einem Schreiben an den Bundeskanzler und den Bundeslandwirtschaftsminister, unverzüglich einen transparenten und umfassenden Dialog mit den Landwirten und deren Interessensgruppen zu führen. Das Oberallgäu steht für hochwertigste, regional produzierte Lebensmittel wie zum Beispiel Käse, Milch und Fleisch. Die Qualität der Lebensbedingungen der Tiere ist so gut wie nirgendwo anders.
 
„Ich sehe nicht ein, warum wir zukünftig argentinisches Rindfleisch zu uns importieren sollten, nur weil Berlin gesetzliche Grundlagen schafft, die es verhindern, das kleinere Bauernbetriebe erhalten bleiben„ so Landrätin Baier-Müller.