Local Hero: Andreas Neher von Hoppala Babyausstattung

"Man soll sich im Hoppala vor allem wohlfühlen"

Seit dem Jahr 1993 führt Andreas Neher nicht nur den Babyfachmarkt Hoppala in Neu-Ulm, sondern auch die Handelstradition der Familie Neher weiter. Im Interview verriet er uns Details zur Geschichte seines Unternehmens, sprach über die aufkommenden Probleme des Online Handels und gewährte uns private Einblicke in sein Leben.

TRENDYone: Herr Neher, Sie haben 1993 den Baby-Fachmarkt Hoppala in Neu-Ulm gegründet. Wie kam es damals dazu und wie sahen die Anfänge des Unternehmens aus?
Andreas Neher: Zu dem Ulmer Innenstadtgeschäft „Neher-Haus des Kindes“ war es 1993 für meinen Vater und mich wichtig, eine alternative Ladenidee zu haben. Zu der Zeit war es sehr modern, einen ebenerdigen Fachmarkt mit großer Fläche und Parkplätze vor der Haustüre zu haben. Hier boten sich Räumlichkeiten in der ehemaligen amerikanischen Kaserne in Neu-Ulm Wiley an. Auf fast 1.000 qm mit vielen Parkplätzen war das ein guter Anfang. 2002 kam der erste Umzug in die Wegenerstraße. Mit 1.200 qm hatten wir hier mehr Verkaufsfläche zur Verfügung und konnten dort fünf erfolgreiche Jahre erleben. 2007 , also seit 10 Jahren, sind wir nun hier in der Wegenerstraße 2 und fühlen uns wohl. Jetzt sogar noch größer. 

Ihr Großvater hat bereits 1905 ein Korbwaren Geschäft mit verschiedenen Baby-Artikeln eröffnet. Konnte er Ihnen Erfahrungen und Tipps mit auf den Weg geben?
Bis ich in das Geschäftsleben eingestiegen bin, war mein Großvater leider nicht mehr da. Viele wertvolle Tipps habe ich von meinem Vater bekommen, der das Geschäft mit meinem Onkel und meiner Tante weitergeführt hat. Da er ein richter „Self-Made-Man“ war, habe ich sehr früh Einblicke in Buchhaltung, Warenwirtschaft, Personalwesen, etc. erhalten.

Was macht den Charme Ihres Unternehmens aus und wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unseren Kunden sollen sich im Hoppala vor allem wohlfühlen. Ob das die Kunden sind oder die Angestellten. Unseren Kunden versuchen wir mit einer individuellen Beratung, dem guten Angebot und unserer Freundlichkeit ein gutes Gefühl zu geben.  Bei meinen Angestellten versuche ich das Klima immer positiv zu halten. In einer angenehmen Gemeinschaft arbeitet man viel lieber und effektiver. So etwas merkt auch der Kunde.

Worauf legen Sie bei Ihren Produkten einen besonders großen Wert?
Hoppala begleitet Mutter und Kind von der Schwangerschaft bis zum Kindesalter von ungefähr acht Jahren. Ich versuche möglichst nur Artikel im Sortiment zu haben, bei denen Faktoren wie Preis-Leistung, Qualität und Schadstofffreiheit stimmen. Gerade Schadstoffe und Weichmacher in Kinder- und Babyspielzeug können die Entwicklung des Kindes deutlich einschränken. Zudem bieten wir eine individuelle Beratung und Qualität zu fairen Preisen an.

Welchen Einfluss sehen Sie in der Digitalisierung und dem Trend zum Online-Handel und wie reagieren Sie darauf?
Mit dem Online-Handel habe ich am meisten zu kämpfen. Der Kunde lässt sich bei uns beraten, weiß dann genau was er will und schaut dann im Internet nach dem besten Preis. Und das ist nicht fair. Der Online-Shop hat weniger Kosten (Ladenmiete, Personal, Strom, …) und kann somit die gleichen Produkte günstiger anbieten. Ich versuche mir möglichst nur die Lieferanten auszusuchen, die den stationären Handel unterstützen.

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Tätigkeit?
Man hat viel mit jungen Eltern zu tun. Das ist meistens sehr nett und abwechslungsreich.

Wie gestalten Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Ich freue mich immer, wenn ich etwas mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern unternehmen kann. Ansonsten liebe ich es auf meinem Mountain-Bike zu radeln oder zu Joggen.

Haben Sie ein persönliches Motto?
Don't worry, be happy. Man kann aus allem etwas Positives mitnehmen.

Wo sehen Sie sich selbst in 10 Jahren?
Handel ist Wandel. Ich werde aber bestimmt in 10 Jahren noch im Geschäft sein. Wie da der klassische Einzelhandel aussieht, wird sich zeigen. Denn in Zukunft wird es immer weniger „echte“, kleine Einzelhändler geben. Alles wird von den großen Filialisten verdrängt werden. Auch weil viele Lieferanten mehr die Konzerne und Filialisten unterstützen. Es wird immer schwieriger werden sich über Wasser zu halten.