Local Hero: Jan Kielhorn von McDonald's Allgäu

Im Gespräch mit TRENDYone

Jan Kielhorn ist erst 27 Jahre jung und bereits Franchisenehmer von sechs McDonald’s-Restaurants. Der gebürtige Kaufbeurer leitet alle Filialen in zweiter Generation. Seinem Vater Karl-Heinz Kielhorn gehören weitere vier McDonald’s Restaurants im Allgäu. Wie einer der jüngsten Franchisenehmer in Deutschland die Karriereleiter nach oben ging und was seine Vision ist, erzählte uns der sympathische Jungunternehmer im Gespräch. Wir haben ihn dazu in seinem erst kürzlich neu umgebauten Restaurant in Landsberg besucht.

TRENDYone: Was waren die „Meilensteine“ in Ihrer Karriere?
Jan Kielhorn: Ich bin Franchisenehmer in der zweiten Generation und quasi bei McDonald’s aufgewachsen. Mein Vater hat mich als Kind viel in die Restaurants mitgenommen. Nach meinem Realschulabschluss habe ich eine kaufmännische Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann abgeschlossen. Danach war für mich klar, dass ich zu McDonald’s möchte. Das hat auch geklappt, ich bin dann in die Hauptverwaltung nach München gekommen und war dort eine Zeitlang im Einkauf tätig. Anschließend habe ich meinen Betriebswirt gemacht und war danach zehn Monate in den USA. Dazwischen war ich eineinhalb Jahre hier in Landsberg als Restaurantleiter tätig und habe sehr gute Erfahrungen sammeln können. Zum 1. Januar 2014 habe ich meine Bewerbung abgeschickt, um in der zweiten Generation die Restaurants von meinem Vater
übernehmen zu dürfen. Es war kein leichter Weg: Nach einem monatelangen Bewerbungsprozess – das geht durch drei Instanzen und wird sehr genau geprüft – habe ich im Juli 2014 meinen sog. Approval bekommen. Was hier zählt, sind die Persönlichkeit, die Führungserfahrung, die Erfahrung in einem Restaurant als Leiter und vieles mehr.

Wann erfolgte der Einstieg als Franchisenehmer in zweiter Generation?
Am 1. Januar 2015 hat sich mein größter Traum erfüllt. Wir würden sagen „Ich habe Ketchup im Blut“. Ich bin nun einer der jüngsten Franchisenehmer Deutschlands. Dann habe ich angefangen, richtig Gas zu geben. Ich war damals erst 25 Jahre alt. Am 1. August 2016 habe ich mein sechstes Restaurant in Bad Grönenbach übernommen, früher wurde es von McDonald’s Deutschland selbst betrieben. Dass ich gefragt wurde, darauf bin ich sehr stolz. Was die Zukunft jetzt noch bringt, weiß ich noch nicht, ich bin aber sehr positiv eingestellt.

Wie viele Standorte betreiben Sie?
Inzwischen betreibe ich sechs Restaurants: in Landsberg, Bad Grönenbach, Weilheim, Schongau, Marktoberdorf und Mindelheim. Mein Vater betreibt zudem noch vier Restaurants in Türkheim, Krumbach, Holzgünz (bei Memmingen) und natürlich in Kaufbeuren.

Was macht das Restaurant in Landsberg so besonders?
Der Kunde kann am elektronischen Kiosk bestellen, sich seine Speisen individuell zusammenstellen und kreieren – es gibt dann also auch den Burger ohne Gurke. Dann kann er mit EC- oder Kreditkarte bargeldlos bezahlen. Und das Tolle dabei ist: Der Kunde sucht sich einen Platz und seine Bestellung wird ihm dann frisch zubereitet von einer Bedienung gebracht. Wir sind quasi die schnellste Tischreservierung der Welt. Das alles funktioniert mit GPS und Bluetooth. Ende November haben wir in Türkheim das bereits dritte Restaurant in diesem Stil umgerüstet. Das ist ein großer Schritt in die digitale Zukunft.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Es ist natürlich mein Wunsch, noch weiter zu wachsen und dass wir bis 2019 unsere neuen digitalen Restaurants flächendeckend einführen. Alle sollen gleich ausgestattet werden, denn alles soll stimmig sein und von den Gästen gerne angenommen werden. Sie sollen sich wohlfühlen. Und dass McDonald’s weiterhin erfolgreich sein wird.

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Tätigkeit?
Ich habe so viele tolle Tätigkeiten. Am liebsten arbeite ich mit Menschen zusammen – mit den Mitarbeitern und mit den Kunden. Ich liebe es, auch mal im Tagesgeschäft mitzuarbeiten. Ich habe Spaß daran und arbeite gerne, wenn es mal brennt auch in der Küche mit. Ich möchte ja sehen, wo es hakt und wo es läuft.

Bleibt Ihnen noch Freizeit?
Wir arbeiten hier ja im Team. Erstens habe ich von meinem Vater ein tolles Team übernommen, aber auch selbst ein Team aufgebaut, auf das ich mich hundertprozentig verlassen kann. Das ist das A und O. Allein in Landsberg arbeiten 80 Mitarbeiter. Insgesamt haben wir 400 Mitarbeiter. Da braucht man eine gute Organisation. Sie machen alle einen guten Job, sonst würde es nicht gehen. Die ersten Jahre sind nun mal keine Herrenjahre. So versuche ich zumindest, einmal in der Woche mit meinen Freunden zum Kartenspielen zu gehen. Lange Zeit habe ich beim Nachwuchs des ESV Kaufbeuren Eishockey gespielt und ich gehe nach wie vor gerne als Zuschauer zu den Heimspielen ins Stadion. Zum Segeln gehe ich auch gerne, vor kurzem habe ich den Katamaran-Schein gemacht, Und wenn es zeitlich passt, fahre ich spontan mal für einen Tag zum Skifahren, das ist für einen Allgäuer selbstverständlich. Eine Familie habe ich noch keine.

Haben Sie ein Lebensmotto?
„Vergiss niemals wo Du herkommst.“ Es ist wichtig, bodenständig zu bleiben, auch wenn man erfolgreich ist.

| Text: Sabine Roth