Local Hero: Norbert Göbel von der Getränke Göbel GmbH

Der Geschäftsführer im Interview

Norbert Göbel ist 47 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er leitet das Unternehmen Getränke Göbel GmbH mit seinen Brüdern in der zweiten Generation. Wir trafen den Familienvater und sprachen mit ihm über seinen beruflichen Werdegang, seine Pläne sowie über sein Privatleben.

TRENDYone: Seit 2015 haben Sie die Aufgaben Ihres Vaters übernommen. Wie sah Ihre berufliche Karriere davor aus?

Norbert Göbel: Im Jahr 1993 beschloss mein Vater seinen Job aufzugeben und sich selbstständig zu machen. In dieser Zeit war ich mitten in meinem BWL-Studium. Als ich 1998 dann mit dem Studium fertig war, musste ich erst noch zur Bundeswehr. Daraufhin stand mein Vater aber vor der Entscheidung, mich entweder einzuarbeiten oder neue Mitarbeiter für die Verwaltung einzustellen. Letztendlich habe ich mich dazu entschieden in der Firma anzufangen. Ich habe die Verwaltung aufgebaut sowie das Formularwesen und Abrechnungswesen entwickelt und die Betreuung unserer Getränkemärkte übernommen. Daraufhin wurde ich dann Verkaufsleiter, Personalleiter und habe die Gespräche, die ganzen Arbeitsverträge und Gerichtstermine übernommen. Vor zwei Jahren übernahm ich dann letztendlich die Geschäftsleitung im Vertrieb und
Marketing. 

Stand für Sie schon immer fest, dass sie einmal in das Familienunternehmen einsteigen werden?

Nein, denn 1993 ließ sich noch nicht erahnen, was aus der Firma  einmal wird und ob ich als Diplom Kaufmann dort eine Zukunft haben werde.

Ihre Brüder sind ja auch im Unternehmen. Wie sieht das dann mit der Aufgabenverteilung aus?

Meine Brüder sind Zwillinge und neun Jahre jünger als ich. Sie wurden 2015 ebenfalls zu Geschäftsführern. Mittlerweile bin ich viel unterwegs, deshalb übernimmt mein Bruder Peter einige Aufgaben von mir und unterstützt mich vor allem im Bereich Marketing und Vertrieb. Mein Bruder Martin ist als Geschäftsführer für Logistik und Lager zuständig.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?

Der Spruch „Einmal mehr aufstehen als hinfallen“ beschreibt mein Lebensmotto eigentlich ganz gut. Es ist in Ordnung Fehler zu machen. Aber es ist wichtig, wieder aufzustehen, weiterzukämpfen und daraus zu lernen. Ein Spruch von meinem Vater war immer:  „Die Hersteller von Dampflokomotiven waren super reiche Leute, die gibt es heute alle nicht mehr. Und wenn ich nur an der Dampflokomotive festhalte, dann bin ich weg.“. Du musst bereit sein, Risiken einzugehen. Das ist auch das Leitbild in unserer Firma.

Wer ist ihr persönliches Vorbild?

Mein Vorbild ist mein Vater, weil er die Firma aus dem Nichts aufgebaut hat. Er hatte den Einsatz und den Mut, sich mit über 40 Jahren selbstständig zu machen. Aber ich möchte nicht in die Fußstapfen von anderen treten, sondern meine eigenen Spuren hinterlassen.

Haben Sie einen persönlichen Tick? 

Ich bin sehr gewissenhaft und genau. Zudem muss ich zwei- bis dreimal nachschauen, ob die Tür verschlossen ist, wenn ich als Letzter das Haus verlasse. Außerdem verfalle ich in einen bayerischen Dialekt, wenn ich mich wohl fühle, da ich in einem Ortsteil von München aufgewachsen bin. 

Wie gestalten Sie Ihre Freizeit am liebsten?

Meine liebste Freizeitbeschäftigung ist das Musizieren. Ich spiele gerne Gitarre und singe dazu. Das macht unheimlich viel Spaß. Das Mountain-Biking habe ich vor zwei Jahren mit meinem Sohn für mich wieder entdeckt. Seitdem machen wir die ganze Gegend unsicher. Im Winter gehe ich gerne Skifahren.

Haben Sie Großprojekte, die Sie in Zukunft planen?

Zu Beginn des Jahres haben wir ein weiteres Grundstück in der Leibnizstraße gekauft, um die Sortimentsvielfalt erweitern zu können. Es war uns wichtig, in Neu-Ulm zu bleiben. Jede Brauerei produziert nun sogenanntes „craft beer“ oder Mischgetränke in den verschiedensten Sorten. Mit dem Kauf haben wir gewisse Vorteile, weil wir die Leergutssortierung auf das neue Gelände auslagern können. Der Architekt plant zur Zeit den Bau von neuen Hallen. Ich hoffe, dass wir in den nächsten zwei Jahren einen neuen Markt in Neu-Ulm auf die Beine stellen und die Unterschrift in den nächsten Monaten verkünden können.  

Was macht Ihnen besonders Spaß? 

Die Vielfalt und die tägliche Herausforderung. Ich habe an keinem Tag den gleichen Job. Als Manager habe ich die Aufgabe, Probleme zu lösen. Jeder, der mit mir ein Gespräch suchen möchte, kann auch ohne Anmeldung eintreten. Einen spannenden Kontrast zur täglichen Arbeit bilden dann die Gespräche und Verhandlungen im Rahmen der TOP Getränkemärkte - und Vetriebs GmbH ( ein Zusammenschluss         im Einkauf und der Vermarktung mit den befreundeten Firmen: Anderl-Oberpframmern, Hörl-Ingolstadt, Lippert-Hof, Pachmayr-München und Sagasser-Coburg) mit den Führungskräften der großen deutschen Unternehmen aus unserer Branche.