Bayerische Landtagswahlen 2018: Kandidaten der CSU Ausgburg im Check

Wie ticken die Kandidaten wirklich?

Bekanntlich zwei Stimmen hat jeder Volljährige mit deutscher Staatsbürgerschaft bei der bayerischen Landtagswahl am 14. Oktober, um die sogenannte Erststimme und eine genauere Vorstellung der Direktkandidaten soll es im Folgenden gehen.

Heute stellen wir das Wahlprogramm vor, wofür die CSU in Bayern steht. Wichtige Themen im CSU-Wahlprogramm sind die Sicherheitspolitik, Digitalisierung, die Förderung der Forschung und die Familienpolitik. Sie möchte unter anderem die bayerische Grenzpolizei ausbauen, den Hochschulstandort Bayern weiter stärken und das sogenannte Familiengeld einführen.

CSU

Entweder / Oder?
Social Media oder Plakat?
Treppen oder Aufzug?
Bargeld oder Karte?

Wie ist Ihre persönliche Meinung zu folgenden Themen
1. Ist „Politiker/in“ für Sie ein Beruf wie jeder andere und warum (nicht)?
2. Halten Sie die Mitgliedschaft von Politikern in Aufsichtsräten für legitim oder sehen Sie darin eine Gefahr für die Unabhängigkeit von Politiker/innen?
3. Die Politikverdrossenheit / Wahlverdrossenheit ist groß im Lande. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Hauptgründe dafür und was wollen Sie dagegen tun?


Leo Dietz

1. Social Media
2. Treppe
3. Bargeld

1. Ich denke, Politiker ist in gewisser Weise viel mehr als ein Beruf. Erstens gibt es hierfür keine Ausbildung im klassischen Sinne – was zählt ist das eigene Interesse und ein Einarbeiten in diesen Beruf auf allen Ebenen. Das reicht vom Verständnis innerparteilicher Abläufe über die Fraktionsarbeit hin zur parlamentarischen Arbeit. Dabei spielen auch vielfältige Themengebiete eine Rolle in die man sich einarbeiten muss. Zudem ist ein breites Spektrum an Können gefragt: Rhetorik, Redenschreiben, etc. Mit einer 40 Stunden Woche wird man das Soll nicht erfüllen können. Politiker ist ein Beruf, der 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr Aufmerksamkeit fordert.
2. In den vergangenen Jahren hat sich bei vielfältigen Themen gezeigt, dass Politiker in Aufsichtsräten die Firmen nicht zugfriedenstellend beaufsichtigten. Vielleicht liegt das daran, wie belastet die Politiker sind. Länderminister übernehmen oft viele Aufsichtsratsmandate. Die meisten Politiker haben jedoch entweder mangelnde Kompetenz oder schlichtweg wenig Zeit. Ein Aufsichtsratsmandat fordert mindestens 20 Arbeitstage im Jahr, ein Aufsichtsratsvorsitz das Doppelte bis Dreifache. Vier Vorsitze, zwei einfache Mitgliedschaften – das wären schon 200 Arbeitstage im Jahr. Wer soll das mit all den anderen Aufgaben zufriedenstellend leisten? Demnach geht es hier weniger um die Legitimität und Gefahr dieser Ämter als vielmehr darum zu fragen, ob diese wirklich in vollem Umfang ausgefüllt werden können.
3. Ich denke der Hauptgrund liegt darin, dass die Parteien sich seit geraumer Zeit gegenseitig schlechtmachen und letztlich doch wieder das gleiche machen. Anstatt den Menschen positives zu suggerieren und auf Erfolge hinzuweisen versteift man sich auf die negativen Themen – dessen sind die Wähler überdrüssig. Es ist leicht nachvollziehbar, dass wer seit Jahren von allen Seiten nur schlechtes hört auch Verdruss fühlt. Ich denke es ist an der Zeit, den Fokus wieder anders zu setzen und mehr positives und Gewinnbringendes zu propagieren. Und vor allem ist es wesentlich, wirklich gute Arbeit zu leisten als Politiker. Das ist mein Anspruch!


Johannes Hintersberger
Stimmkreis 702, Augsburg-Stadt

1. Beides ist wichtig, um möglichst viele Wähler anzusprechen, zu informieren und sie vor allem hinzuweisen, zur Wahl zu gehen!
2. Treppe. Bewegung tut gut! Im Klinikum aber Aufzug!
3. Meistens mit Karte. Bin aber auch ein Verfechter, dass Bargeld erhalten bleibt!

1. Politik ist Berufung, Überzeugung und Leidenschaft! Anders ist diese gestaltende Aufgabe unseres Gemeinwesens nicht denkbar. 
2. Entscheidend ist ein offener, transparenter Umgang. Der regelmäßige Austausch mit Verbänden und Unternehmen ist wichtig für nachhaltige Entscheidungen.
3. Das sage ich mit Bert Brecht: „Wer gegen die Politik ist, ist für die Politik, die mit ihm gemacht wird!“ Ich erfahre aber heute ein großes Interesse an politischen Entwicklungen. Gerade die CSU als Volkspartei hat sich als lebendigen Auftrag das Motto „näher am Menschen“ gegeben.


Georg Winter
Stimmkreis 704, Augsburg-Land, Dillingen

1. Nicht "entweder oder", sondern ein "sowohl als auch" , abhängig von der jeweiligen konkreten Situation.

1. Alle sollten sich zuvor in einem "normalen" Beruf bewähren. Ein Mandat ist nur auf Zeit übertragen.
2. Ich habe keine. Wer eine hat, sollte es bekannt machen; dann können die Wähler entscheiden.
3. Was ich seit Jahren, nicht nur vor Wahlen, tue:  für Anliegen der Bürger Lösungen  suchen, zum Beispiel in Sprechstunden.


Carolina Trautner
Stimmkreis 705, Augsburg-Land, Süd

1. Beides! 
2. Treppe
3. Beides

1. Ja und Nein - Man handelt stellvertretend für andere. Nach bestem Gewissen trifft man Entscheidungen, die für Viele relevant sind.
2. Solange Transparenz und Offenheit gegeben sind, halte ich dies für legitim. Politik braucht Vernetzung.
3. Dies betrifft mehrere komplex verwobene Handlungsfelder. Eine Antwort in 100 Zeichen ist nicht möglich! Der Dialog mit dem Bürger liegt mir am Herzen!


Andreas Jäckel
Stimmkreis 701, Augsburg-Stadt, Ost

1. Wahlplakat
2. Treppe
3. Bargeld

1. Selbst bin ich bisher seit 34 Jahren in einem vertrieblichen, kfm. Beruf tätig, insofern ist für mich dann „Politiker sein“,  sollte ich gewählt werden, eine neue berufliche Herausforderung.
2. Es ist legitim und durchaus auch sachlich vernünftig, über Begrenzungen in der Anzahl und der Dauer der Ausübung ist ein Nachdenken durchaus angebracht.
3. Die Welt wird unübersichtlicher , die Informationen immer mehr -vieles ist für den Einzelnen oft nicht sinnhaft nachvollziehbar. Verwurzelt als Person am Boden bleiben und ansprechbar für die Menschen im jeweilig anvertrauten Bereich: das ist das beste Rezept für eine Reduzierung der Verdrossenheit, jedenfalls vor Ort.


Alle Direktkandidaten der bayerischen Landtagswahlen 2018 wurden kontaktiert. Alle erhaltenen Antworten wurden frei von politischen Neigungen der Redaktion veröffentlicht. Alle bist zum Redaktionsschluss erhaltenen Antworten wurden auf den folgenden Seiten abgedruckt.