Local Hero Interview Augsburg: mit Alois Huber Junior

Inhaber des Fiat-Autohaus Huber in zweiter Generation

Die Huber & Söhne GmbH ist ein vergrößerter Familienbetrieb und umfasst insgesamt 28 Mitarbeiter. Alois Huber leitet zusammen mit seinem Bruder Willi Huber voller Leidenschaft das Autohaus. Ziel der beiden ist es, dem Kunden ein unvergessliches Verkaufserlebnis zu bieten. Alois Huber ist zudem seit 2014 Obermeister der Kfz-Innung Schwaben. Dort steht er nicht nur mit in der Verantwortung für eine fach- sowie sachgerechte Ausbildung junger Leute, sondern auch für hoheitliche Aufgaben. Sicherheitsprüfungen und Abgasuntersuchungen sind hierbei die Stichworte.

TRENDYone: Seit wann gibt es das Autohaus Huber und wie fing alles an?

Alois Huber: Mein Vater hat damals mit einem landwirtschaftlichen Betrieb begonnen. Auch hier in Batzenhofen, aber an einer anderen Stelle, verkaufte er Traktoren an die Landwirte aus der Umgebung. Außerdem baute er Heuaufzüge, Ackerwägen, Balkongeländer und ähnliches. Der automobile Charakter und auch die Verbindung zu Fiat begann dann im Jahre 1973.  Der Hersteller Fiat war zu dieser Zeit hier noch relativ unbekannt und uns von Anfang an sehr sympathisch.  

Wie sah Ihr persönlicher Werdegang aus, bevor Sie Geschäftsführer des Unternehmens wurden?

Nach meiner schulischen Laufbahn begann ich 1975 eine Ausbildung bei einem Fiat Händler als Kfz-Mechaniker. Nach meiner Ausbildung bin ich hier in der Werkstatt eingestiegen und habe dort auch etwas später die Leitung übernommen. Nach meinem Kfz-Meister 1982 und meinem Betriebswirt 1985 habe ich die Werkstätte sowohl mit aufgebaut als auch geleitet. Der Vertrieb ist ebenfalls immer stärker gewachsen. Dann kam mein sieben Jahre jüngerer Bruder nach. In der Ausbildung hat er eine ähnliche Laufbahn durchschritten wie ich. Ihm durfte ich dann die Werkstattleitung abgeben und ich selbst ging immer mehr in den Vertrieb sowie in die kaufmännische Leitung über. Wir sind bis heute ein prima Team. 

Was macht Ihr Autohaus so besonders?

Wenn man von etwas Besonderem reden will, dann ist es, dass wir ein vergrößerter Familienbetrieb mit familiären Strukturen sind. Wir beschäftigen hier insgesamt 28 Leute. Viele Mitarbeiter sind seit ihrer Ausbildung bei uns. Außerdem ist für mich das Personal die wichtigste Komponente. Und ich glaube auch, dass es die Mitarbeiter zu schätzen wissen, dass sie hier mit den Chefs auf Augenhöhe reden können. Es gibt keine Hemmungen und auch keine steilen Hierarchien bei uns. Auch ich wasche mal ein Auto oder kehre die Werkstatt, wenn Not am Mann ist. Eine weitere Besonderheit ist das italienische Flair, das wir hier vorleben. Wir haben viele italophile Kunden, pflegen eine entsprechende Kaffeebar und haben eine kleine Sonnenterrasse im italienischen Ambiente. 

Wie hat sich der typische Autohandel und das Anspruchsdenken der Kunden in den letzten Jahren verändert?

Der Autohandel hat sich durch die digitalen Medien gravierend verändert. Jeder kann sich heutzutage sein Auto so wie er es will und nach seiner Preisvorstellung im Internet suchen. Das war früher nicht so: Da war man noch mehr regional unterwegs und persönliche Beziehungen waren wichtig. Damals hat man dann auch vier Wochen lang gewartet, bis der Händler ein Auto besorgt hat. Die Zeit hat man heute nicht mehr. Anderseits bietet das Internet für uns natürlich auch Chancen: Wir stellen unsere Autos auch ins Internet und so wie wir früher nur im Stadt- und Landkreis verkauft haben, verkaufen wir unsere Autos heute deutschlandweit. Es ist demnach nicht nur Fluch, sondern auch Segen. Die Ansprüche der Kunden sind nicht weniger geworden. Es ist toll, dass hier bei uns ein gewisses Vertrauen stattfindet, das ist bei einem geringer werdenden Kundenklientel sehr wichtig.

Was macht Ihnen an Ihrer täglichen Arbeit am meisten Spaß?

Das ist eindeutig das Miteinander mit den Menschen. Man weiß nie, was einen am nächsten Tag erwartet - kein Tag gleicht dem anderen. Ganz besonders ist auch dieser Moment der Übergabe eines Neuwagens. Wenn zum Beispiel ein Cabrio bei schönstem Sonnenschein übergeben wird. Das reflektiert dann schon viel von dem, was man den ganzen Tag leistet. Es freut mich einfach sehr, wenn das, was man dem Kunden bietet, auch so gut ankommt.

Wie viel Freizeit bleibt Ihnen pro Woche und wie verbringen Sie diese?

Freizeit ist für mich ganz persönlich schon sehr wenig. Beruf und Ehrenamt zwingt einen dazu, arbeiten auch mal mit nach Hause zu nehmen. Das reduziert die Freizeit. Aus diesem Grund sehe ich als Auszeit einfach auch viele Kleinigkeiten. Freizeit bedeutet deshalb für mich den Sonntagvormittag im Fitnessstudio zu verbringen, den Italienischkurs am Mittwochabend oder den Sonntagabend mit meinen Enkelkindern zu verbringen. Auch ein Mittagessen beim Italiener gehört dazu. Ansonsten fahre ich für eine Woche im Jahr in den Urlaub, oder mal für ein verlängertes Wochenende nach Italien. 

Wo sehen Sie Ihren Betrieb in fünf bis zehn Jahren und welche Erweiterungen sind bis dahin geplant?

Die Elektromobilität macht es ganz aktuell natürlich erforderlich, neue Ladesäulen zu installieren. Dafür müssen die elektrischen Zuleitungen gelegt werden. Das ist nun die nächste Herausforderung, sowohl finanzieller als auch baulicher Art. Meine Zielsetzung in den nächsten fünf Jahren ist es, zusammen mit meinem Bruder, die Übergabe auf die nächste Generation gut zu stemmen.