Local Hero: Interview mit Marco Pellizzari von La Commedia

Das wichtigste sind meine Kinder

Der 49-jährige gebürtige Italiener führt mit seiner Frau Luana bereits vier Ristorante und eine Eisdiele in und um Augsburg. Das fünfte Lokal folgt im Mai am Friedberger See. Das Besondere: Jedes Ristorante ist in einer anderen Stadt (Augsburg, Gersthofen, Königsbrunn, Feldkirchen & Friedberg)! Wie er vom Profieishockeyspieler zum Gastronom wurde, lesen Sie hier.

Was hat Dich dazu getrieben, nach Deutschland auszuwandern und ein Restaurant zu eröffnen? Und warum Augsburg und nicht z.B.: Berlin?
1997 war ich geschäftlich in Augsburg und habe mich dann dort in meine jetzige Frau verliebt. Wegen der Liebe bin ich dann in Augsburg geblieben. Beruflich und privat hatte ich schon viel mit der Gastronomie zu tun und da war es dann naheliegend, ein Ristorante zu eröffnen.

Welches deutsche Bier schmeckt Dir am besten?
Kellerbier, gerne nach dem Sport, zur Pizza oder am Feierabend.

Welches waren die „Meilensteine“ in Deiner Karriere?
Meine Hochzeit, meine Kinder und natürlich die La Commedia Ristorante.

Wer hat Dich am meisten beeinflusst und wie?
Meine Frau Luana. Alles was wir uns aufgebaut haben und entscheiden machen wir zusammen. Wir bauen uns gegenseitig auf, helfen und unterstützen uns in jeder Lebenssituation. Ohne sie hätte das alles nicht funktioniert.

Wie kam es dazu, dass Du das Lokal am Friedberger See übernehmen konntest?
Das Seehaus in Friedberg wurde uns angeboten. Ich kannte das bis dahin überhaupt nicht. Wir haben uns das Seehaus gemeinsam angeschaut und es hat uns sehr gut gefallen. Auch die Konditionen, die Lage, alles hat einfach zu unserem Konzept super gepasst. Wir wissen, dass sehr viele Gastronomen an diesem Objekt Interesse hatten und sind sehr glücklich, das sich der Hausbesitzer für uns entschieden hat.

Was ist Dein Erfolgsrezept?
Spaß – Man muss Spaß bei der Arbeit haben. Ob ich jetzt 14 oder 18 Stunden am Tag arbeite und das sieben Tage die Woche, das fällt mir nicht schwer. Man muss stets konzentriert sein und eine konstante Leistung abrufen können. Zudem braucht man Ziele und eine klare Linie, welche man folgt. Ich glaube an mich und an unser Team, und das ist auch eine ganz wichtige Zutat.

Wie viel Freizeit bleibt Dir neben Deinen vielfältigen Aufgaben?
Sehr wenig. Die wenige freie Zeit, die ich habe, nutze ich für meine Familie, meine Kinder und für Sport. Ich gehe gerne Eishockey und Tennis spielen. Ab und an kommen Freunde aus Italien zu Besuch, für diese nehme ich mir dann sehr gerne Zeit. Das ist so die einzige Ausnahme, wo ich mir die Zeit, außer für die Familie, extra nehme.

Deine Frau und Du seid leidenschaftliche Eishockey-Fans, wie entstand diese Begeisterung für diesen Sport?
Ich war in Italien ja Profi-Eishockeyspieler. In dem Jahr als die Panther Vize-Meister geworden sind, wurden wir zum ersten Mal in das Curt-Frenzel-Stadion eingeladen. Hier hat der Sport meiner Frau gleich sehr gut gefallen und seitdem engagieren wir uns für diese Sportart in Augsburg.

Was erhoffst Du Dir für die nächste Saison der Panther unter dem Gesichtspunkt der dürftigen letzten Saison?
Für alle ist es denke ich wichtig, dass wir mindestens in die Play-Offs kommen. Sie müssen ja nicht gleich Meister werden ;)

Was verbindest Du mit den jeweiligen Standorten Deiner Restaurants?
Jeder Standort wurde uns angeboten. Wir haben die Philosophie, dass wir in keiner Stadt zwei oder drei Lokale haben möchten. Das heißt, pro Stadt ein La Commedia Ristorante und bis jetzt geht die Rechnung mit Augsburg, Königsbrunn, Gersthofen, Feldkirchen und nun Friedberg auch ganz gut auf. Eine spezielle „Verbindung“ gibt es nicht.

Was ist Dein Lieblingsgericht?
Pizza, ich könnte jeden Tag Pizza essen.

Wie oft trifft man Dich/Euch in Euren Lokalen?
Immer eigentlich. Hauptsächlich jedoch in dem in Augsburg.

Wo siehst Du sich in fünf Jahren?
Hoffentlich in Rente ;) Ich möchte mir mehr Zeit für meine Kinder nehmen. Aber in fünf Jahren bin ich bestimmt noch fleißig bei der Arbeit in Augsburg anzutreffen. (lacht)

Was ist Dein nächstes Projekt?
Nach der erfolgreichen Eröffnung vom Seehaus in Friedberg, ist das nächste Projekt die Fertigstellung meines privaten Hauses in Göggingen.

Was liegt Dir besonders am Herzen?
Italien geht es politisch und wirtschaftlich immer schlechter und geht meiner Meinung nach langsam kaputt. Ich wünsche mir, dass es bald wieder bergauf mit meinem Heimatland geht